Wir alle leben und arbeiten in Leipzig und tragen mit unserem Handeln zur Entwicklung dieser Stadt bei. Jede/r Einzelne entscheidet mit ihrem/seinem Verhalten und Engagement Tag für Tag über die Zukunft dieser Stadt mit und trägt damit auch Verantwortung für die Gesellschaft, in der wir leben. Am 18.03.2017 wollen abermals neonazistische Gruppen durch Leipzig laufen. Angemeldet haben sie ihren Marsch durch die Südvorstadt bis nach Connewitz.

Diesen Personen geht es nicht um einen Beitrag für diese Gesellschaft, sondern um Provokation, Spaltung und um Diskriminierung. Ihre Botschaft ist Hass und ihre Sprache ist Gewalt. Ihnen geht es um Einschüchterung. Das wollen und können wir nicht tolerieren.

Leipzig hat eine lange Tradition darin, sich entschieden gegen Neonazismus und Hass zu stellen. Eine Tradition, die auch kennzeichnend für ein tolerantes Zusammenleben ist.

Wir können nicht ignorieren, wenn Hass und Diskriminierung zunehmen. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, ihrer Herkunft ausgegrenzt und attackiert werden.

Am 18.03., wenn Neonazis unsere Stadt missbrauchen wollen, um ihren Hass zu zeigen und andere einzuschüchtern, dürfen wir nicht schweigen.

Wir rufen daher gemeinsam auf, an diesem Tag ein starkes Signal gegen jegliche Intoleranz und Gewalt zu setzen. Für Gewalt und Intoleranz gibt es keine politische Rechtfertigung. Wir werden gemeinsam für eine moderne und tolerante Gesellschaft demonstrieren. Als Bürger*innen Leipzigs – offenherzig, mutig, friedlich. Wir zeigen Herz und Gesicht.

Und es liegt an uns, welche Bilder an diesem Tag von Leipzig ausgehen. Bilder von tausenden Menschen, die gemeinsam für eine moderne Gesellschaft stehen, gegen Hass und Diskriminierung oder Bilder von Gewalt. Wir haben es in der Hand.

Wir fordern auch die Polizei auf, dazu beizutragen, dass Menschen am Sonnabend friedlich für Demokratie demonstrieren können. Deeskalatives Auftreten aller Verantwortlichen sollte daher im Mittelpunkt stehen.

Erstunterzeichner: Jürgen Ackermann (Werk2); Falk Elstermann (naTo), Steffen Kache (Distillery), Christian Wolff (Pfarrer im Ruhestand); Norman Volger (Stadtrat); Monika Lazar (Bundestagsabgeordnete), Dr. Claudia Maicher (Landtagsabgeordnete), Gisela Kallenbach, Jürgen Kasek Landesvorstandssprecher Bündnis 90/Die Grünen, Stefanie Gruner, Kreisvorstandssprecherin Bündnis 90/Die Grünen, Irena Rudolph-Kokott stellv. Bundesvorsitzende AG Migration und Vielfalt der SPD, Martin Hilbrecht, Vorsitzender des BUND Leipzig und die Europaabgeordnete Constanze Krehl.

In eigener Sache: Lokaler Journalismus in Leipzig sucht Unterstützer

https://www.l-iz.de/bildung/medien/2017/03/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108

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