Unter dem Titel „Lebendig grüne Stadt am Wasser“ ist heute die Freiraumstrategie der Stadt Leipzig für die Parks und Gewässer der Stadt vorgestellt worden. Informiert wurde zu Intention, Inhalten und Zukunftsperspektiven des Konzepts.

„In Leipzig bilden Stadt und Landschaft seit jeher eine ganz besondere Verbindung, aus der sich auch für die Zukunft herausragende Potenziale für die Stadtentwicklung ergeben“, konstatiert Heiko Rosenthal. „Die erstmalig erarbeitete Freiraumstrategie ist eine umfassende Standortbestimmung zum Leipziger Grün- und Gewässersystem. Sie thematisiert Stadtgrün und Gewässer in soziokultureller, ökologischer und ökonomischer Hinsicht und benennt die Schwerpunkte im künftigen Umgang mit der für die Umwelt- und Lebensqualität in Leipzig wichtigen grün-blauen Infrastruktur.“

„Freiräume“ sind alle von Vegetation (grün) und/oder Wasser (blau) geprägten Räume die nicht bebaut und zum überwiegenden Teil auch unversiegelt sind. In der Freiraumstrategie werden entsprechend sämtliche Kategorien der Stadt Leipzig thematisiert: Die Spannbreite reicht  von großflächigen Wäldern über Parks, Erholungsgebiete und grüne Stadtplätze bis hin zu Kleingärten, Spielräumen, klassischen Gärten und sämtlichen Gewässern. Heiko Rosenthal: „In den nächsten Jahren liegt der Fokus auf der Vernetzung der Freiräume untereinander sowie deren Erreichbarkeit aus den Wohnquartieren heraus. Auch wenn die durchschnittliche Versorgung mit öffentlichen Grünflächen pro Kopf in Leipzig mit um die 16 Quadratmeter noch vergleichsweise hoch ist, so zeigen einzelne Stadtteile aufgrund des Bevölkerungswachstums und zunehmender Verluste an Grünflächen bereits Defizite.“

Um diesem schleichenden Verlust entgegen zu wirken, behandelt die Strategie vor allem auch Potenziale, die in Leipzig im Gegensatz zu anderen Großstädten noch bestehen. „Zum Beispiel formuliert die Strategie bei den ,Brachflächen‘ das Ziel, diese sowohl in erneute bauliche Nutzungen als auch in gestaltete Freiräume zu überführen, um etwa grüne Inseln in diesen Quartieren zu sichern, die als ,Klimakomfortinseln‘ von der Bevölkerung an heißen Tagen aufgesucht werden können und Abkühlung verschaffen“, erläutert Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer. „Weitere Potenziale sieht die Strategie in Freiräumen, die heute nur beschränkt für jedermann nutzbar sind. Dazu gehören die modellhafte Erprobung der Öffnung von Sport- und Spielanlagen an Schulen für die öffentliche Nutzung nach Schulschluss oder die Verbesserung der Durchgängigkeit von Kleingartenanlagen. Aber auch bereits genutzte Freiräume bieten noch Verbesserungspotenzial.“

Dank des erhaltenen Förderbescheids (des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) zur Erarbeitung eines „Masterplans Grün Leipzig 2030“ gibt es bereits eine finanzielle Basis. Unter der Federführung des Amtes für Stadtgrün und Gewässer soll die Arbeit am Masterplan umgehend starten. Spätestens Anfang 2018 ist die erste Beteiligungsveranstaltung geplant. „Wichtig wird es sein, die präferierte Innenentwicklung durch eine entsprechende Sicherung und schritthaltende Freiraumentwicklung zu flankieren“, erläutert Fachamtsleiter Rüdiger Dittmar. „Nur mit einem solchen, in der Fachwelt als ,doppelte Innenentwicklung‘ bezeichnetem Ansatz, kann es uns gelingen, Umwelt- und Lebensqualität in Leipzig auf hohem Niveau zu erhalten.“

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