Kurzfristig wurden heute (Samstag) um 10:45 Uhr die Amazon Beschäftigten aus der Frühschicht zum Streik aufgerufen. Der Streik wird bis zum Ende der Spätschicht dauern. „Die Tarifbindung bei Amazon muss her. Marktführung auf dem Rücken der Beschäftigten ist ein Skandal“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.

„Wir fordern vergleichbare Arbeitsbedingungen für den gesamten Einzel- und Versandhandel, wie sich dann die Marktanteile verteilen ist ein anderes Thema. Tarifverträge müssen aber uneingeschränkt für alle gelten. Schon jetzt liegen die Einkünfte im Einzel- und Versandhandel im unteren Drittel und das, obwohl in dieser Branche seit Jahren die Umsätze wachsen und die Gewinne steigen.“ „Deswegen fordern wir in den aktuellen Tarifverhandlungen für den Einzel- und Versandhandel den Einzelhandelsverband auf, die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel mit zu unterstützen“, so Lauenroth-Mago.

Zeitgleich streiken im Dresdener Einzelhandel rund 80 Verkäuferinnen von H&M, Esprit, Kaufland, Toy „R“ US und IKEA.

„Die Beschäftigten sind sauer über das Verhalten der Arbeitgeber. Reduzierung der Vollzeitkräfte, ständige Leistungsverdichtung bei Umsatz- und Gewinnsteigerungen und keine Bereitschaft bei den Arbeitgebern, die Beschäftigten fair zu bezahlen. Die Streikenden kämpfen für eine deutliche bessere Bezahlung und eine echte Wertschätzung“, so der ver.di Streikleiter in Leipzig, Thomas Schneider.

Zum 31. Mai 2017 wurden die Gehalts- und Lohntarifverträge für den Einzel- und Versandhandel gekündigt. Die ver.di Forderungen sind:

  • Anhebung der Gehälter und Löhne um 6 % zum 1. Juni 2017
  • 50 € Vorweganhebung in den beiden unteren Gehalts- und Lohngruppen
  • 100 € höhere Ausbildungsvergütungen
  • ver.di – Mitglieder sollen zusätzlich 300 € jährlich bekommen
  • Die Tarifverträge sollen für alle gelten.
  • Der Tarifvertrag soll für 12 Monate abgeschlossen werden.

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