Bei einer weiteren mikrobiologischen Badegewässerprobe des Naturbades Nordost, im Volksmund „Bagger“ genannt, in Leipzig Thekla ist ein weiterer Anstieg von Cyanobakterien (Blaualgen) nachgewiesen worden. Daher rät das Gesundheitsamt auch weiter dringend vom Baden im „Bagger“ ab.

Im Vergleich zur Probennahme im Mai ist das Wasser trüber, im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich trüber geworden. An der flachen Stelle an der Finnlandsauna hat zum Begehungszeitpunkt die Sichttiefe rund 1,2 bis 1,5 Meter betragen. Infolge der Windrichtung, von der die Lage des Algenteppichs abhängt, ist die Sichttiefe weiter östlich deutlich geringer, wahrscheinlich unter einem Meter. Entsprechend der Sächsischen Badegewässerverordnung soll die Sichttiefe in einem Badegewässer mindestens einen Meter betragen.

Derzeit sind warme Temperaturen vorherrschend, Aussagen zur weiteren Entwicklung der Blaualgen sind aber kaum möglich. Das Gesundheitsamt entnimmt weitere Proben, um eine Vermehrung oder einen Rückgang der Cyanobakterien zu dokumentieren.

Der „Bagger“ ist ein Natursee, kein offizielles Badegewässer, gilt als sogenannte „wilde Badestelle“. Der Betreiber der „Sauna am Bagger“ wurde von Gesundheitsamt informiert und auf die Gefahren hingewiesen.

Cyanobakterien/„Blaualgen“

Eine Massenentwicklung von Cyanobakterien kann die Wasserqualität stark vermindern und die Gewässernutzung deutlich einschränken.

Toxine von Cyanobakterien können Leber- und neurotoxische Wirkungen entfalten. Einige von ihnen können im menschlichen Körper nicht abgebaut werden. Daher ist das Verschlucken von Wasser, das mit Cyanobakterien durchsetzt ist, unbedingt zu vermeiden. Es können akute gastrointestinale Symptome (Durchfälle) auftreten, die auch mehrere Tage anhalten können. Zusätzlich besteht die Gefahr von Haut- und Schleimhautreizungen.

Die neue LZ Ausgabe Juni 2017, ist seit Freitag, 16. Juni 2017 im Handel

Die Leipziger Zeitung Nr. 44: Über die Grenzen hinaus

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar