Der Gründerreport des Sächsischen Existenzgründernetzwerks zeigt eine bedenkliche und genauso langanhaltende Entwicklung in Sachsen: Die Zahl der Unternehmensgründungen geht immer weiter zurück. Schon seit Jahren übersteigt die Zahl der Firmenschließungen die der Neugründungen. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, fordert eine stärkere „Würdigung und Wertschätzung der Unternehmensgründung und der dahinterstehenden Personen“.

Dazu erklärt Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin der Linksfraktion für Handwerk, Mittelstand und Tourismus: „Es ist zutiefst bedenklich, dass seit mittlerweile zehn Jahren eine so negative Entwicklung einfach hingenommen wird. Durch sie geht dem Freistaat nicht nur unternehmerische Vielfalt verloren, sondern auch Innovationskraft, Know-How oder Tradition im Handwerk. Einer der entscheidenden Gründe für den Abwärtstrend bei den Existenzgründungen ist die gute konjunkturelle Lage, in der viele Menschen lieber vermeintlich ‚sicher‘ in abhängige Beschäftigung gehen anstatt selbstständig tätig zu werden.

Das verdeutlicht einmal mehr, dass es an der Zeit ist, die Situation von Selbstständigen in Sachsen und der Bundesrepublik neu zu bewerten: Selbstständige müssen gleichberechtigt in die sozialen Sicherungssysteme integriert werden. Gerade jungen Menschen müssen Wege in die Selbstständigkeit gezeigt und unternehmerische Fähigkeiten vermittelt werden. Besonders in ländlichen Räumen müssen Unternehmensnachfolgen und Gründungen gezielt unterstützt werden.

Unternehmensgründungen brauchen Mut, aber auch eine gewisse Sicherheit. Es geht auch um gesellschaftliche Akzeptanz der Tatsache, dass es keine Schande ist, mit einer unternehmerischen Idee zu scheitern. Jeder und jede hat eine ‚zweite Chance‘ verdient. Dafür müssen wir sorgen.“

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