Der Termin für die Grundsteinlegung der neuen Leipziger Propsteikirche steht fest: Es wird Sonnabend, der 27. April 2013 sein. Das teilten am Montagvormittag, 17. Dezember, Propst Lothar Vierhock und Pfarrer Gregor Giele von der Propsteikirchengemeinde mit. Die beiden Geistlichen starteten gleichzeitig auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt eine einwöchige Spendensammel-Aktion für den Kirchneubau und zogen eine Zwischenbilanz.

“Wir haben schon wichtige Teile des Rohbaus erledigt”, berichtete Propst Vierhock. “Die Pfahl-Gründungen von Kirche und Gemeindezentrum wurden erfolgreich abgeschlossen. Exakt 104 bis zu zehn Meter tiefe Bohrungen wurden niedergebracht, um die tragenden Betonsäulen ins Erdreich zu gießen. Danach wurden 18 Bohrungen mit jeweils 140 Metern Tiefe durchgeführt, um die Erdwärmesonden für Heizung und Klima hinunterzubringen.” Eine wichtige Voraussetzung für die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit des neuen Gotteshauses sei somit geschaffen.

Im nächsten Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist, sollen die Rohbauarbeiten mit Einschalung und Guss der Bodenplatten von Kirche und Gemeindezentrum fortgesetzt werden. “Danach wird”, so der Propst, “die neue Kirche aus der Baugrube zu wachsen beginnen.”

Die Baustelle ist inzwischen darauf eingerichtet. Selbst die “Container mit Aussicht”, die für die Besuchergruppen auf der Baustelle vorgesehen sind, wurden bereits geliefert. “Schulklassen, Besuchergruppen aus anderen Kirchgemeinden in Deutschland, Exkursionen von Architekturstudenten, und viele andere Interessierte werden von dort aus das Baugeschehen gut verfolgen können, ohne den Bauablauf zu beeinträchtigen”, kündigte Pfarrer Giele an.Gleichzeitig mit dem Rohbau sind auch die Spendensammlungen für die Kirche weitergegangen. Neben der bundesweiten Kollekte im Februar 2009 (es kamen 2,71 Millionen Euro zusammen), spendete das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken inzwischen 1,15 Millionen Euro. Ganz besonders erfreulich sei, dass mehr als 7.200 Unterstützer aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Ausland, in den Jahren vor Baubeginn bereits 1,97 Millionen Euro gespendet haben. “Wir werden wohl”, meinte Pfarrer Giele, “bei diesen Einzelspenden aus aller Welt etwa zur Jahreswende die Zwei-Millionen-Grenze überschreiten.” Das sei, so der Pfarrer, “die bisher größte Überraschung, die es bei diesem für uns auch finanziell so herausfordernden Projekt gab”.

Das Spendensammeln bleibt ein wichtiger Teil der Aktivitäten rund um das Bauvorhaben. Dazu gehört auch die einwöchige Sammelaktion auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt, die am Montag startete. Mitglieder der Gemeinde berichten an einem Weihnachtsstand über den Bau und seine Bedeutung. Im Schaufenster des am Markt gelegenen Restaurants “Weinstock” ist eine Woche lang ein Modell der neuen Kirche zu sehen. Weinstock-Wirt Herbert Englert stellte den Platz dafür zur Verfügung. Jeder kann durch den Erwerb eines Bausteins einen Beitrag zur Fertigstellung der Kirche leisten.

Zu Jahresbeginn werden außerdem am Bauzaun des Kirchengrundstücks Plakate angebracht, mit denen die Spendenwerbung verstärkt wird. Die Stadtverwaltung erteilte in diesen Tagen dafür die Genehmigung. Dass das ganze Vorhaben nicht nur in Leipzig auf öffentliches Interesse stößt, lässt sich an der regen Nutzung der Internet-Kamera ablesen, über die man aus der ganzen Welt einen Blick auf die Baustelle mitten in Leipzig werfen kann. Nach aktuellem Stand gab es dort seit Mitte September mehr als 6.600 Besucher und über 15.500 Seitenaufrufe, darunter etliche aus den europäischen Staaten, aber auch aus den USA und Japan.

Ende 2014 soll die Propsteikirche fertiggestellt sein.

Spendenkonto: Bonifatiuswerk, Konto-Nr. 10 000 107 bei der Bank für Kirche und Caritas, BLZ: 472 603 07, Stichwort: Propstei Leipzig

Spenden online: www.propstei-leipzig.de

Web-Kamera Baustelle: www.propstei-leipzig.de/cms/neuepropsteikirche/baustellenkamera

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