Gut Ding will Weile haben. 2009 sorgte die marode Brücke über die Parthe zwischen Mockau und Thekla für Schlagzeilen. Auf einmal ging für die LVB nichts mehr. Die Straßenbahn musste eingekürzt werden. Eine schnelle Notlösung musste her. Was nichts daran änderte, dass die gesamte Brücke ersetzt werden muss. Ab 2013 ist es so weit.

Die über die Parthe führende Brücke im Zuge der Tauchaer Straße soll in den Jahren 2013 bis 2015 durch einen Neubau ersetzt werden, teilt die Stadtverwaltung nach ihrer Dienstberatung am Dienstag mit. Oberbürgermeister Burkhard Jung will auf Vorschlag von Baubürgermeister Martin zur Nedden die entsprechende Vorlage im Januar 2013 dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen.

Die Tauchaer Brücke verbindet die Ortsteile Mockau und Thekla. Ihr Zustand macht einen Neubau unumgänglich. Das 1890 als dreifeldriges Natursteingewölbe errichtete, später zweimal um Stahlkonstruktionen für Gehwege und Straßenbahngleise erweiterte Bauwerk war in seiner Tragfähigkeit seit längerem auf drei Tonnen eingeschränkt. 2010 wurde die alte Stahlkonstruktion im Bereich der Straßenbahngleise durch einen Behelfsüberbau ersetzt, der von LVB-Bussen befahren werden kann und dessen Betriebserlaubnis bis 2015 befristet ist.Die neue Tauchaer Brücke wird als einfeldriges Spannbetonrahmenbauwerk mit 23 Meter Stützweite errichtet. Die Straßenbahngleise werden in Mittellage in die Fahrbahn eingeordnet. Tram und Individualverkehr bekommen jeweils einen gemeinsamen Fahrstreifen. Außerdem sind Radstreifen und Gehwege vorgesehen. Damit könne die Brücke den heutigen und künftigen Verkehrsanforderungen gerecht werden, schätzt die Verwaltung ein.

Die neue Konstruktion, deren Unterkante im Vergleich zum alten dreifeldrigen Bauwerk um 22 Zentimeter angehoben wird, bietet auch der stark hochwassergefährdeten Parthe bessere Abflussmöglichkeiten als die derzeitige Brücke.

Gebaut werden soll von Anfang Juni 2013 bis Ende Mai 2015 in drei Bauphasen. Die Arbeiten erfolgen halbseitig. Straßenbahnen und Busse können die Brücke auch während dieser Zeit bis auf kurzzeitige Sperrungen benutzen, ebenso Fußgänger und Radfahrer. Der motorisierte Individualverkehr wird großräumig umgeleitet. Dazu erfolgt eine gesonderte Information.

Die Gesamtkosten des Vorhabens inklusive Planung betragen rund 4 Millionen Euro. Dafür werden Fördermittel gemäß dem Gesetz zur Entflechtung von Gemeinschaftsaufgaben und Finanzhilfen in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro beantragt.

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