Das war eine ganz besondere Weihnachtspost: Am 21. Dezember 2012 erhielt die Stadt Leipzig einen Fördermittelbescheid über rund 600.000 Euro vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Das Geld dient der grundhaften Instandsetzung der Fußgängerbrücke Miltitzer Allee. Das nährt die Hoffnung, dass unter der Brücke auch wieder S-Bahnen fahren werden.

Verkehrsverwaltungen sind auch nur Verwaltungen. Wenn sich das Kalenderjahr, das mit dem behördlichen Haushaltsjahr deckungsgleich ist, dem Ende zuneigt, wird an alles an Geld ausgegeben, was für den Jahresrest noch in der Kasse ist.

Da überschlagen sich dann in der Vorweihnachtszeit die frohen Botschaften. Da kann schon mal eine untergehen. Gerade im Verkehrsbereich, wo erfahrungsgemäß im Dezember die Verkehrsfreigaben die Fördermittelausreichungen wahrnehmungsmäßig in den Schatten stellen.Deshalb also jetzt die gute Kunde nachgereicht: Das freistaatlich-sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat der Stadt Leipzig mit Datum 21. Dezember 2012 gut 600.000 Euro Fördermittel beschert und beschieden. “Die Mittel werden vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur bereitgestellt”, wie die nunmehrige Landesamts-Pressesprecherin Isabel Siebert erläuternd erklärte.

Das Stück kommunale Infrastruktur, um das es hier geht, ist die Fußgängerbrücke Miltitzer Allee in Leipzig-Grünau. Das Bauwerk von 1983 überspannt die Gleise der S-Bahn, die Grünau mit dem Leipziger Hauptbahnhof verbinden. Und damit mit dem Rest der auf Schienen erreichbaren Welt. Zudem führt über die Brücke und Bahnsenke eine wichtige Wegeverbindung durch Grünau.

Bekanntermaßen enden und starten gerade keine S-Bahnen an der Station Miltitzer Allee. Das soll Mitte Dezember diesen Jahres anders werden, wenn der City Tunnel ans Netz geht.

Die Brückensanierung “steht 2013 an, während die S-Bahn-Linie 1 wegen der Bauarbeiten für die netzergänzenden Maßnahmen zum City-Tunnel noch außer Betrieb ist”, sagt dazu Isabell Siebert. Das behördliche “noch” macht hier Hoffnung. Nämlich die, dass der Betrieb auf der S1 in elf Monaten auch wirklich wieder aufgenommen wird.

Die Zweifel nährt ausgerechnet jene oberste Landesbehörde, die das Geld zur Brückensanierung gibt: das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Immer, wenn Verkehrsplaner in der Region durchrechnen, was sie vom Ministerium an Geld aus dem zur Finanzierung des rollenden Betriebs bekommen sollen, bleibt ein Restzweifel: Es reicht nicht für alles bislang Geplante.

Gleichwohl: Die im Juni 2012 vom Verwaltungsausschuss der Stadt Leipzig beschlossene Vorlage zur Brückenerneuerung in der Miltitzer Allee nannte eine Gesamtbausumme von 930.000 Euro. Mit den Fördermitteln des Freistaates scheint nun alles ausfinanziert. Der Runderneuerung des Bauwerks steht nicht eigentlich nichts mehr im Weg.

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