Die für 2016 vorgesehene Sanierung des Inselteichs im Clara-Zetkin-Park wird in das Jahr 2015 vorgezogen und mit der Beseitigung der Hochwasserschäden des Frühjahrs 2013 an der Westterrasse des Sees kombiniert, teilte die Leipziger Stadtverwaltung in dieser Woche mit. Und so beschloss die Verwaltungsspitze auf Vorschlag von Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.

Durch die Zusammenlegung beider Maßnahmen können in erheblichem Umfang Zeit und Kosten gespart werden.

“Dadurch muss das Wasser des Teiches nur einmal abgelassen und alle weiteren erforderlichen Eingriffe in das Ökosystem können konzentriert ausgeführt werden. So können wir die Kosten für die Sanierung des Inselteiches auf 300.000 Euro beschränken”, verdeutlicht Rosenthal den Vorschlag. Die Beseitigung der Hochwasserschäden an der Terrasse des Inselteiches – die Schadenshöhe beträgt 159.500 Euro – wird zu 100 Prozent gefördert.

Neben der Reparatur der beschädigten Terrasse umfasst das Vorhaben die Entfernung der rund 60 Zentimeter starken Schlammschicht von der Gewässersohle des Teiches, die Böschungssicherung, die Sanierung des Be- und Entwässerungssystems sowie den Neubau der Fontäne nach historischem Vorbild. Die Wasserqualität werde sich dadurch deutlich erhöhen, betont die Verwaltung.Der Teich wurde im Zusammenhang mit der Sächsisch-Thüringischen Gewerbeausstellung 1897 angelegt, als man extra für diese Ausstellung das sumpfige Auengebiet am damaligen Pleißenflutbett (heute ist dort das Elsterflutbett) trockenlegte. Auf der Insel im Teich befand sich eine große Leuchtfontäne. Südlich des Teiches war ein großes Kneipenviertel angelegt, östlich davon stand das Hauptrestaurant. Auf der gegenüberliegenden Seite des Pleißeflutbetts stand das große Ausstellungsgebäude.

529.400 Mark kosteten die Landschaftsarbeiten in dem Gelände. Nach der Ausstellung wurden die Ausstellungsgebäude abgerissen und das Gelände zum Park umgestaltet. Das dafür aufgewendete Geld von 180.000 Goldmark stammte aus dem Nachlass von Franz Dominic Grassi. Für die Gestaltung des Parks waren die beiden aufeinander folgenden Leipziger Gartenbaudirektoren Otto Wittenberg und Carl Hampel zuständig.

1898 bekam dieser Park den Namen König-Albert-Park zu Ehren des sächsischen Königs Albert, der damals sein 25-jähriges Thronjubiläum feierte. Später wurde daraus einfach Albertpark, bis der Park 1955 Teil des Kulturparks Clara Zetkin wurde.

Die Schäden an der Südterrasse des Inselteiches entstanden im Juni 2013 durch hochdrückende Wassermassen. Denn bei Hochwasser steigt zwangsläufig auch immer der Grundwasserspiegel in den angrenzenden Auenbereichen. Dann steht auch ein Teil des Clara-Zetkin-Parks regelmäßig unter Wasser.

Ein Bild vom Inselteich im König-Albert Park im Jahr 1914 findet man in diesem L-IZ-Beitrag: “Leipzig im Jahr 1914: Der Männerchor erhält Antwort von der Erzherzogin, ein Kraftdroschkenfahrer verurteilt” unter www.l-iz.de/Bildung/Zeitreise/2014/07/Leipzig-im-Jahr-1914-Kraftdroschkenfahrer-verurteilt-56418.html

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