Der Baumbestand entlang der Naunhofer Straße in Stötteritz ist wegen seiner Seltenheit und besonderen Ausprägung als doppelreihig angelegte Allee erhaltenswert. Deswegen hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag gestellt, die Lindenallee in der Naunhofer Straße als Naturdenkmal in die Liste der Leipziger Naturdenkmale aufzunehmen.

Leipzigs Naturdenkmale sind zumeist alte, seltene und die Landschaft prägende Einzelbäume. Eine doppelreihige, ca. 100 Jahre alte Allee wie in der Naunhofer Straße gibt es in Leipzig kein zweites Mal. Die in Stötteritz liegende Lindenallee ist hauptsächlich mit Krim- und Holländischen Linden bepflanzt. Der Bürgerverein Stötteritz, unter dem Vorsitz von Clemens Meinhardt, hat im letzten Pflanzzeitraum zu Baumspenden aufgerufen und konnte Lücken im Bestand mit mindestens 40 Bäumen wieder auffüllen.

Stadtrat Wolfram Leuze dazu: “Wir wollen für diese Lindenallee, deren Bäume teilweise schon 100 Jahre alt sind, erreichen, dass sie als Naturdenkmal unter Schutz gestellt wird. Diese Festlegung würde dazu führen, dass mit Vorsicht mit dem Baumbestand umgegangen werden muss. Wir kennen prächtige alte Baumalleen z. B. aus dem nördlich gelegenen Umland und haben doch dergleichen Schatz auch hier vor Ort.”Die Lindenallee war schon einmal unter Schutz gestellt, ist allerdings vermutlich im Zusammenhang mit der Olympia-Bewerbung Leipzigs aus dem Naturschutzstatus herausgelöst worden. Die alten Pfosten für die ehemalige Beschilderung mit der Naturschutzeule sind teilweise sogar noch erhalten. Ein Eulen-Schild steht noch vollständig.

Nicole Lakowa, designierte Stadträtin aus Südost, bekräftigt: “Ich wünsche mir mit dieser Aktion, die Wahrnehmung für die Einzigartigkeit dieser Baumallee zu unterstützen. Die Lindenallee soll geschützt werden, um Eingriffe in den Bestand zu verhindern. Die Verkehrssicherungspflicht würde damit in der Vorrangigkeit etwas zurücktreten. Damit würden Eingriffe im Wurzel- und Kronenbereich unter anderen Gesichtspunkten und nur nach Genehmigung erfolgen dürfen. Auch wäre der winterliche Streusalzaustrag gänzlich untersagt und andere, für Pflanzen verträglichere Streumittel wie Split würden zum Einsatz kommen. Nur damit wären die Bäume entsprechend unseren Möglichkeiten umfangreich geschützt.”

Der Grünen-Antrag als PDF zum Download.

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