Im Stadtteil Leipzig-Neulindenau hat am Donnerstag, 29. Januar, die Flutung der Gewässerverbindung „Karl-Heine-Kanal – Lindenauer Hafen“ begonnen, teilt Leipzigs Stadtverwaltung mit. Die vorbereitete Kanalrinne wird in den nächsten drei Wochen dosiert mit Wasser aus dem Karl-Heine-Kanal gefüllt. Noch vor der für Anfang Juli 2015 geplanten offiziellen Einweihungsfeier für alle Bürgerinnen und Bürger sollen auch die Pflanz- und Oberflächenarbeiten abgeschlossen sein.

„Der Lindenauer Hafen ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte Leipzigs“, erklärte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung beim symbolischen Akt nahe der Luisenbrücke. „Mit der Flutung der Gewässerverbindung geht nicht nur ein langgehegter Wunsch der Leipziger in Erfüllung, sondern wird auch erstmals der Reiz der künftigen MARINA Leipzig-Lindenau für Bürger und potenzielle Investoren wirklich sichtbar.“

Das kontrollierte Einleiten des Wassers aus dem Karl-Heine-Kanal ist einer der wichtigsten Schritte zur Umsetzung des Wassertouristischen Nutzungskonzeptes Leipziger Neuseenland. Am 12. September 2012 hatte es den ersten Spatenstich für die 665 Meter lange Anbindung des Karl-Heine-Kanals an den Lindenauer Hafen gegeben. Der Wasserbau (Los 2) begann im Juli 2013.

Das neue Kanalstück wird 665 Meter lang und 10 bis 12 Meter breit und führt etwa 2 Meter Wasser (Wasserspiegellage:  107,00 müNN, Gewässersohle: 105,00 müNN). Für dieses Verbindungsstück zum Lindenauer Hafen wurden etwa 200.000 Kubikmeter Erde ausgehoben. 5,7 Millionen Euro kosteten die Ausbauarbeiten des Kanals, finanziert durch Eigenmittel und die Förderprogramme  „Jessica“ und „Stadtumbau Ost“. Seit Juli 2013 wird hier gebaut, die Fertigstellung ist für Juni 2015 geplant. Bauausführende sind die Tesch Straßenbau GmbH und Ingenieurbüros ISWT bzw. seecon GmbH.

Zwei baubegleitende Lose gibt es noch: Los 3, die Freianlagen werden bis Juni 2015 umgesetzt und kosten noch einmal etwa 1,07 Millionen Euro. Los 4, der Brückenbau, soll bis März 2015 fertig sein, hier betragen die Baukosten etwa 0,135 Millionen Euro.

„Schon seit 1998 laufen die Planungen für die Gewässerverbindung vom Karl-Heine-Kanal zum Lindenauer Hafen,“ erläutert Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Die Pläne wurden durch die Bewerbung Leipzigs für die Olympischen Spiele 2012 stark in ihrer Struktur geändert, weil das olympische Dorf im Lindenauer Hafen angesiedelt werden sollte“. Ursprünglich an einem natürlichem Flusslauf orientiert, bekam der Kanal nun eine stark städtebaulich geprägte Ausformung. Das Aus für Olympia kam, doch die Pläne für die Anbindung blieben bestehen.

„Das in den Jahren 2005 bis 2007 erarbeitete Wassertouristische Nutzungskonzept hat für das Leipziger Neuseenland klar bestätigt, wie notwendig die Anbindung des Karl-Heine-Kanals an den Lindenauer Hafen, den Saale-Elster-Kanal und an die Saale ist. Die gleiche Aussage trifft das Tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept, das sich gerade in der Fertigstellung befindet, für die mitteldeutsche Seenlandschaft“, so Rosenthal weiter.

Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau betonte: „Für die im Zuge der Entwicklung des Lindenauer Hafens durch die Stadt neu erschlossenen Wohnungsbaugrundstücke führt die Stadt gemeinsam mit der städtischen Gesellschaft zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH (LESG) ein Investoren-Auswahlverfahren durch. Ziel dieses Verfahrens, das bei den Interessenten auf breite Zustimmung stieß, ist auf Basis eines vom Stadtrat festgesetzten Mindestpreises vor allem die Sicherung der wohnungspolitischen und qualitativen Ziele für das neue Stadtquartier und eine zeitliche Koordinierung der Investoren.“

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Einst lullte uns „Flaches Wasser“ ein und untergrub erst das Vertrauen der Leipziger, dann die ganze Stadt mit einem Tunnel für eine Bahn, die nie fuhr und ihn doch schnell weit fort, in den Bundestag brachte.

Dann gibt Leipzig einem JUNGen aus Siegen wie eine ABM und zum Dank lässt er die Stadt ALT aussehen.
„Mit der Flutung der Gewässerverbindung geht nicht nur ein langgehegter Wunsch der Leipziger in Erfüllung,…“, brabbelt er.
IRRTUM – wollte man Leipziger Wünsche erfüllen, müsste anderes geflutet werden.

„Das Aus für Olympia kam, doch die Pläne für die Anbindung blieben bestehen.“
Wurde letzteres je ernsthaft und ergebnisoffen hinterfragt? Fällt niemandem im Stadtrat auf, dass die Dinge nicht passen, da sie nicht füreinander erdacht und geschaffen sind?

Und werte Frau Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, mit 551.079 Einwohnern (Nov. 2014) die größte sächsische Stadt vor Dresden und elftgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschland, braucht es bei einem jährlichem Zuwachs von 10.000 neuen Bürgern, in Leipzig dringend neue Wohnungen in mindestens gleicher Menge aber keine erhabenen Wasserburgen mit Straßenbahnanschluss.

Alles in allem – erleben wir ein verfehltes städtebauliches Fiasko.

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