Manchmal dauert's ja. Und dauert. Und irgendwann ist so etwas wie ein Gewohnheitsrecht geworden aus dem Dauerparken, auch wenn da ein Fahrradstreifen hingemalt ist und ein Parkverbotsschild steht. Das hat die L-IZ 2012 thematisiert, als die Leipziger Stadtverwaltung schon von den schönen neuen Radfahrstreifen auf dem neuen "KarLi"-Stück schwärmte. Jetzt hat es die Fraktion der Grünen wieder aufgegriffen. Denn geändert hat sich nichts.

Es wird weiter auf Radfahrstreifen geparkt, nicht nur in der Karl-Liebknecht-Straße. Aber dort gibt es eine Stelle, wo der ganze Vorgang geradezu an Ignoranz grenzt, ohne dass sich die Stadt genötigt sieht einzugreifen.

“Im Bereich Karl-Liebknecht-Straße zwischen Schenkendorfstraße und Körnerstraße ist der (benutzungspflichtige) Radfahrstreifen permanent durch parkende Autos blockiert. Dies ist aufgrund des separaten Gleisbettes der Straßenbahn und dem damit sehr engen Straßenraum problematisch für RadfahrerInnen, die deswegen auf die Fahrbahn ausscheren müssen also auch für die AutofahrerInnen, die ihre Geschwindigkeit entsprechend reduzieren müssen”, stellt nun die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in einer Anfrage fest, die sie am 25. Februar in der Ratsversammlung beantwortet haben möchte.

Eine Antwort, die interessant sein könnte, denn mit einer Überlastung der Politessen kann das ja nicht wirklich zu tun haben. Es sei denn, sie weigern sich, in der Karl-Liebknecht-Straße Streife zu laufen.

Und so fragen die Grünen durchaus mit einem grimmigen Lächeln: “Ist der Verwaltung diese Problematik bewusst?”

Natürlich auch: “Welche Maßnahmen ergreift die Verwaltung, um dieses Problem zu lösen?” und natürlich, was bei solch rücksichtsloser Dauerparkerei (und das sind in den seltensten Fällen Geschäftskunden, die “mal schnell” in eins der Geschäfte huschen) eigentlich längst Folge hätte sein müssen: “Könnte die Stadt aufgrund der besonderen Problematik an dieser Stelle (enger Straßenraum aufgrund des separaten Gleisbettes) falsch parkende Autos abschleppen lassen?”

Könnnte sie.

Die Frage ist vielleicht eher: Warum tut sie es nicht?

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