Bis zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht im Oktober 2013 hat es nicht ganz geklappt, das Denkmal und alle Außenanlagen zu sanieren. Aber bekanntlich war wenigstens der 1913 eingeweihte Denkmalstrumm fertig, als gefeiert wurde. Und für die große Arena davor gab's wenigstens schon die Ansage der Stadt, dass man hier auch noch aufräumen wolle. Am 27. April kommt nun die erneuerte Vorlage des Kulturdezernats dazu in den Finanzausschuss.

Denn natürlich kostet der Spaß wieder Geld. 5. Baustufe heißt das im Jargon der Planer. Schon im November hatte das Kulturdezernat eine entsprechende Vorlage formuliert und auch noch mit “Eilbedürftig!” gestempelt. Ganz so eilig ist das Projekt nun aber längst nicht mehr. Was bis zum 18. Oktober 2013 nicht geschafft wurde, kann tatsächlich in aller Ruhe abgearbeitet werden. Eilbedürftig war die Vorlage damals nur, weil man gleich 2015 losbauen wollte. Dafür brauchte es einen zugesagten städtischen Zuschuss, der musste zumindest schon mal im Doppelhaushalt verankert sein.

Damals ging es noch um jährlich 320.000 Euro von 2015 bis 2018. Nun hat das Kulturdezernat diesen Wert deutlich verändert. Nun soll Leipzig jährlich 480.000 Euro zuschießen. Auch 2015 schon. Womit sich der städtische Anteil an dieser Baumaßnahme von 1,28 auf 1,92 Millionen Euro erhöht.

“Der anteilige städtische Zuschuss für das Jahr 2015 beträgt 480.000 Euro für einen abgeschlossenen Teilbauabschnitt mit Kosten von 950.000 Euro”, heißt es dazu in der Vorlage. “Die Mittel werden in der Maßnahme ‘Zuschuss Stiftung Völkerschlachtdenkmal’ (PSP-Element 7.0000027.740) veranschlagt. Die Förderung der Stiftung in Höhe von 470.000 Euro erfolgt durch max. 298.113,21 Euro aus dem Fonds zur Erhaltung und Pflege eines Kulturdenkmals und in Höhe von 171.886,79 Euro vom Förderverein Völkerschlachtdenkmal e. V.”

Enthalten sind im gesamten Investitionspaket von 4,8 Millionen Euro (das sich erst einmal gegenüber November 2014 nicht verändert hat) nicht nur Treppen, Wege, Kopfbauten und Feuerwehrzufahrten, sondern auch das große Bassin, das das Denkmal-Vorfeld dominiert.

Die Stadt geht jetzt mit einem deutlich höheren Finanzierungsanteil in die fünfte Baustufe. “Der Anteil des Fördervereines wird entsprechend angepasst, jedoch im Rahmen ihres Gesamtfinanzierungsanteiles an der Gesamtmaßnahme”, heißt es in der Vorlage, die erst einmal nur als Informationsvorlage deklariert ist.

Fallen 2015 Baukosten von 950.000 Euro an, so sollen 2016 1,2 Millionen Euro, im Folgejahr 1,45 Millionen Euro und 2018 dann 1,2 Millionen Euro verbaut werden.

Da aber immer noch Fördergelder notwendig sind, um die Gesamtbausumme zu erreichen, könnte sich der Baubeginn auch noch verzögern. Dazu heißt es dann in der Vorlage des Baudezernats extra: “Der Beginn der Umsetzung der Gesamtmaßnahme bzw. abgeschlossener Teilmaßnahmen (wie für 2015) steht unter dem Vorbehalt der Bewilligung von Fördermitteln.”

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