Wer erinnert sich noch daran, wie das heiß herging im Leipziger Westen, als Ortschaftsräte, Stadträte, Lehrer und Eltern sich in den Kampf stürzten darum, welche Schule nun eigentlich geschlossen werden sollte - die in Böhlitz-Ehrenberg oder die in Leutzsch? Heute werden beide Standorte gebraucht. Und in Böhlitz-Ehrenberg wird nun zum zweiten Mal angebaut.

Das vermeldete Leipzigs Verwaltung am Freitag, 4. März: „Am Schulstandort der Schule Böhlitz-Ehrenberg, der eine Grundschule, den Schulhort und eine Oberschule beherbergt, wird mit dem zweiten Bauabschnitt der Gesamtneubaukomplex vervollständigt. Dazu wurde jetzt der Planungsbeschluss gefasst.“

Schon 2014 wurde hier eine Erweiterung bewerkstelligt: Die Grundschule bekam damals ein neues Gebäude. Der geplante, barrierefreie Neubau soll nun an den zweigeschossigen Teilneubau von 2014 angebunden werden. Mit diesem städtischen Bauvorhaben wird die Grundschule künftig vierzügig und schafft neuen Raum für benötigte Grundschulplätze in den Stadtbezirken West und Nordwest.

Es wird zunächst der eingeschossige Altbau der Grundschule Böhlitz-Ehrenberg aus den 1930er Jahren abgebrochen. Anschließend kann der neue dreigeschossige Bau längs der Heinrich-Heine-Straße an gleicher Stelle errichtet werden. Das Bauvorhaben soll 2017 starten.

Die Projektsteuerung des Vorhabens übernimmt – als hätte man nicht im Stadtrat gerade darüber diskutiert – die Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung und Sanierung von Baugebieten mbH (LESG). Die zum gegenwärtigen Zeitpunkt geschätzten Gesamtkosten betragen rund 5,1 Millionen Euro. Und schon Ende 2018 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein und die auch in Böhlitz-Ehrenberg steigenden Bedarfe abfangen.

Übersicht über den gesamten Schulkomplex. Karte: Stadt Leipzig / LESG
Übersicht über den gesamten Schulkomplex. Karte: Stadt Leipzig / LESG

Die werden dann vor allem in der Grundschule spürbar werden. Die Grundschule bekommt eine Kapazität für 448 Schüler (vierzügig). In der weiterhin zweizügigen Oberschule sollen künftig bis zu 336 Schüler lernen. Im August 2018 soll der neue Schulteil bezugsfertig sein.

Die Stadt rechnet damit, dass das Land die Maßnahme mit 1,9 Millionen Euro fördert, was 40 Prozent der förderfähigen Bausumme ausmacht.

Und weil über 700 Schüler auch genügend Platz zum Toben brauchen, wird auch die Freifläche noch entsprechend umgestaltet. Für die Pausen- und Spielfreifläche von 1.344 m², die die Oberschule braucht, kommt dann noch eine Fläche für den Schulgarten. Für die zukünftig vierzügige Grundschule mit 448 Schülern besteht insgesamt ein Freispielflächenbedarf von mindestens 4.480 m².

Eine Sporthalle aus dem Jahr 1973 gibt es schon. Die Oberschule nutzt das schon vorhandene Gebäude aus dem Jahr 1903, während im 1935 erbauten einstigen Schulgebäude heute der Hort der Grundschule untergebracht ist.

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