Die Bauarbeiten auf der Prager Straße zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz sollen schon bald beginnen. Aber die Linksfraktion aus dem Leipziger Stadtrat hat sich die Zeit genommen, sich die Straße noch einmal genauer anzuschauen - und stellt dabei fest: Sieben Autoparkplätze braucht es in diesem Straßenstück doch gar nicht. Dafür fehlt etwas anderes.

„Während der Sanierung des Grassimuseums 2000 bis 2005 konnten die Hinweise und Forderungen der Museen nach einer Verbesserung der Erreichbarkeit nicht in gewünschtem Umfang umgesetzt werden. Das Museum hat nach wie vor ein starkes Defizit im Bereich der Möglichkeiten des Busverkehrs und verfügt im Gegensatz zu anderen großen Anliegern nicht über eigene Anlagen“, stellen die Stadträte der Linksfraktion in ihrem Antrag fest. „Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bestehen ebenfalls zu wenige. Dies führt bei allen größeren Veranstaltungen (wie den Grassifesten, Sommertheater, Abendveranstaltungen etc.) regelmäßig zu Problemen. Damit sind negative Wirkungen auf die Besucherstatistik und das Image des Museums verbunden.“

Und so erinnern sie daran, dass man auch bei einer Straßenerneuerung wie dieser mal über den alten Tellerrand hinausgucken sollte und das, was vor zehn Jahren nicht ging, jetzt einfach mit einplant. Sonst baut man ja wieder Murks für die nächsten Jahrzehnte.

„Mit der Baumaßnahme Prager Straße zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz darf keinesfalls eine weitere Verschlechterung der Situation entstehen. Im Gegenteil muss die bauliche Umgestaltung des Bereiches eine Verbesserung für das Grassimuseum ermöglichen“, heißt es in ihrem Antrag, der die Vorlage aus dem Planungsdezernat um diese Formel verändern soll:

„Im Bestand gibt es sieben abmarkierte Parkstände auf der stadtwärtigen Fahrbahn. Mit der Planung müssen diese entfallen. Dringender Bedarf ist im Bauabschnitt nicht vorhanden, da die meisten großen Anlieger eigene Anlagen auf eigenem Grundstück haben“, heißt es da.

Aber um die längst sichtbaren Bedarfe abzudecken, müssen sie hier einfach mit eingeordnet werden: „Um negative Auswirkungen auf den Besucherverkehr des Grassimuseums zu vermeiden, werden in der Nähe zum Haupteingang des Museums mindestens zwei Bus-Haltepunkte im Rahmen verkehrsorganisatorischer Maßnahmen durch verkehrsrechtliche Anordnungen geschaffen. Zusätzlich zu Punkt 3.5 wird die Schaffung weiterer 30 Fahrradbügel geprüft.“

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