Der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südwest ist schon seit längerem bekannt dafür, dass er sich mit den Problemen im Stadtbezirk lange und ausgiebig beschäftigt. Und zwar so lange, bis man selbst einen Vorschlag machen kann, der ein Problem, mit dem sich die Bewohner von Großzschocher, Plagwitz oder Schleußig herumschlagen, lösen ließe. Einem solchen Vorschlag stimmt jetzt das Baudezernat für die Zschochersche Straße zu.

Denn Plagwitz ist zwar seit 15 Jahren kräftig gewachsen, ganze Straßen haben sich wieder belebt und die Zschochersche Straße hat sich wieder zur geschäftigen zentralen Meile gemausert, auf der man seinen Alltagseinkauf genauso erledigt wie den Weg zum Friseur, zur Bank oder zum Schnellimbiss. Aber gleichzeitig hat sich die Verkehrslast auf der Straße deutlich erhöht. Logisch, dass nicht nur ältere Plagwitzer hier ein echtes Problem haben, heil über die Straße zu kommen.

Der Stadtbezirksbeirat beantragte deshalb, auf dem ewig langen Straßenabschnitt ohne jegliche Fußgängerquerung irgendwo eine entsprechende Ampel einzubauen.

Dem stimmt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau nun zu und schlägt vor: „Für die Installation einer temporären Fußgängersignalanlage in der Zschocherschen Straße im Bereich der Elsterpassage (Lauchstädter Straße oder Schmiedestraße) wird sofort mit der Planung begonnen. Ziel ist es die temporäre Fußgängersignalanlage noch im Jahr 2017 zu errichten.“

Es kann also recht schnell gehen, wenn man nur will. Der Stadtbezirksbeirat hatte zwar eher eine Querung weiter südlich im Bereich Limburger Straße für notwendig gehalten. Aber da begegnet man nun dem riesigen Investitionsstau auch im Leipziger Straßensystem. An eine zeitnahe barrierearme Umgestaltung des Straßenabschnitts ist gar nicht zu denken, teilt das Baudezernat mit: „Die Zschochersche Straße zwischen König-Johann-Brücke und Limburgerstraße ist nicht Bestandteil des ‚Mittelfristigen Investitionsprogramms im Straßen- und Brückenbau 2013-2020‘ und ein Ausbau im Zusammenhang mit Gleisbau durch die LVB erst ab dem Jahr 2023 geplant.“

Und auch eine Ampel könne man hier so schnell nicht hinstellen: „Um die Querungssituation für Fußgänger zu entschärfen, wurde durch die Verwaltung bereits der Bau einer Lichtsignalanlage (LSA) am Knoten Zschochersche Str./Lauchstädter Straße, auf die Initiative des SBB Südwest, in die Prioritätenliste Neubau Lichtsignalanlagen (Stand 14.06.2017) aufgenommen. Diese LSA steht in der Prioritätenliste an Position 4. Aufgrund der begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel für den Neubau von LSA könnte die Umsetzung voraussichtlich ab dem Jahr 2022 erfolgen.“

Bleibt also nur, kurzfristig eine provisorische Lösung aufzubauen. Nicht so weit südlich, sondern im Abschnitt der Zschocherschen Straße vor der Elsterpassage, wo der Querungsbedarf am höchsten ist.

Was dann ganz amtlich so klingt: „Als Übergangslösung soll die Installation einer temporären Fußgängersignalanlage (FSA) in der Zschocherschen Straße im Bereich der Elsterpassage erfolgen. Nach Prüfung des genauen Standortes vorzugsweise an der Schmiedestraße wird mit der Planung für die temporäre FSA kurzfristig begonnen. Ziel ist es, die temporäre FSA noch im Jahr 2017 zu errichten. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Antrags A-068/17/18 zum Haushaltplan 2017/2018. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass über die Mittel des Antrags A-068/17/18 die Planung, Errichtung und Unterhaltung der temporären FSA bis Ende 2017 gesichert ist. Die weitere Finanzierung bis zum Neubau der Zschocherschen Straße wird aus dem Budget des Verkehrs- und Tiefbauamtes abgesichert.“

Kann man nur die Daumen drücken, dass die (südliche) Zschochersche Straße und möglichst auch Adler und Dieskaustraße bald ins Bauprogramm der Stadt aufrücken.

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