Wenn schon mit dem ÖPNV zum künftigen Naturkundemuseum in der Halle 7 der Spinnerei fahren, dann schon richtig, findet die Freibeuter-Fraktion im Leipziger Stadtrat, und beantragt jetzt eine ordentliche Straßenbahnanbindung für das Naturkundemuseum. Denn wie sonst sollen hunderttausende Besucher dort hinkommen?

Jüngst hat die SPD-Fraktion erst beantragt, die Buslinie 60 durch die Spinnereistraße fahren zu lassen und damit die fehlende ÖPNV-Anbindung herzustellen. Auch eine bessere Fußwegverbindung zur S-Bahn-Station Plagwitz gehörte dazu.

Aber Busse wirken für die Aufgabe, die sie da zu bewältigen haben, doch irgendwie nicht ausreichend. Wobei die Buslinie 60 einen entscheidenden Nachteil hat: Sie ist nicht zentral angebunden, so dass auch Reisende am Hauptbahnhof einfach einsteigen und zum Naturkundemuseum fahren könnten.

Das aber trifft auf die nach wie vor nur im 15-Minuten-Takt fahrende Linie 14 zu, die bis jetzt am Bahnhof Plagwitz endet. Wenn aber das Gebiet rund um die Spinnerei wächst, ist eine Straßenbahnanbindung eigentlich die richtige Lösung.

Und so macht die Freibeuterfraktion den Vorschlag, als neuen Beschlussvorschlag 4 einzufügen: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Rahmen der Diskussion zum Nahverkehrsplan einen Vorschlag für ein Verkehrskonzept mit einer Straßenbahnanbindung an das Naturkundemuseum vorzulegen.“

Die Freibeuter schlagen nicht direkt die Linie 14 vor. Aus ihrer Sicht ist die Frage, welche Straßenbahn hier einbiegt, noch offen. Und die klare Botschaft der Freibeuter: Noch mehr motorisierter Verkehr, nur damit die Leute ins Naturkundemuseum kommen, kann nicht die Lösung sein. Hier gehört ein Straßenbahnanschluss hin: „Im Masterplan Naturkundemuseum wird eine exorbitante Steigerung der Besucherzahlen anvisiert. Um diese Besucherzahlen bewältigen zu können und gleichzeitig den Motorisierten Individualverkehr nicht weiter zu erhöhen, ist eine unmittelbare Anbindung des Naturkundemuseums an das Straßenbahnnetz erforderlich.“

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Keine Kommentare bisher

Oder es wird ein Durchgang vom Straßenbahnhof/Plagwitzer Bahnhof bereitet, sodass man nicht immer um das ganze Karree außen herum, sondern einfach und direkt zu Fuß dorthin gelangen kann.
Ich sehe, dass das neu gebaute Museum eine repräsentative Anbindung braucht. Angesichts der grundsätzlichen Schwächen im Verkehrs-ÖPNV Konzept ist dies m.E. aber nicht das einzige und größte zu lösende Problem der Stadt.

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