Es gibt so ein paar Plätzchen in Leipzig, da ist den Planern so ziemlich alles missglückt. Statt zu belebten und beliebten Treffpunkten im Ortsteil zu werden, sind sie zu Denkmälern der steingewordenen Leere geworden. So wie der Eutritzscher Markt. Könnte vielleicht mehr Grün etwas Aufenthaltsqualität auf dem Platz schaffen? Das thematisiert jetzt die Freibeuter-Fraktion im Stadtrat.

„Der Eutritzscher Markt bietet aktuell keinen belebten urbanen Platz“, stellen die Freibeuter in ihrem Antrag fest. „Ansiedlungen von Wochenmarkthändlern unter Federführung des Marktamtes schlugen in den letzten Jahren leider fehl. Um die Urbanisierung des Eutritzscher Marktes voranzutreiben, ist eine Umgestaltung nötig.“In der jetzigen Form wurde der Eutritzscher Markt 1994 gestaltet – mit Kiosken, Wasserspiel und Pflasterung. Damals noch mit der Vision, hier ein belebtes Ortszentrum zu schaffen. Aber die Vision wurde mit der Eröffnung des „Eutritzscher Zentrums“ zwischen Eutritzscher und Wittenberger Straße gleich wieder torpediert. Das Leben verlagerte sich ins neue Einkaufszentrum, der Eutritzscher Markt verwaiste und funktioniert nicht einmal als Standort für die beliebten Leipziger Frischemärkte.

Große Eingriffe soll es aber nach Ansicht der Freibeuter nicht geben:

„Hierbei sollen die einzusetzenden Mittel möglichst gering gehalten werden. Im Rahmen des Baumkonzeptes können im westlichen Teil des Eutritzscher Marktes Schatten spendende Verweilorte geschaffen werden, die insbesondere den Senioreneinrichtungen vor Ort zugutekämen. Im östlichen Teil kann durch möglichst geringe finanzielle Mittel eine bauliche Vereinigung der drei Pavillons erreicht werden. Diese begünstigt dann eine effizientere Gastronomie, die bisher durch drei kleine Pavillons behindert wurde. Darüber hinaus kann die Ertüchtigung der WC-Einrichtung im Rahmen des Toilettenkonzepts geprüft werden. Auch zum Prüfauftrag gehört die Ertüchtigung des ansässigen Brunnens.“

Aber mehr Grün könnte es hier durchaus geben, finden die Freibeuter und formulieren den Prüfauftrag entsprechend. „Der Oberbürgermeister prüft, unter Einsatz möglichst geringer finanzieller Mittel den westlichen Abschnitt des Eutritzscher Marktes im Rahmen des Baumkonzeptes zu renaturieren und hier Parkbänke zu schaffen, sowie auf dem östlichen Abschnitt in Abstimmung mit dem Pächter die bauliche Vereinigung der drei Pavillons zu ermöglichen.“

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