Wenn sich am Montag, 9. Februar, auf dem Vorplatz der Oper Leipzig nach derzeitiger Lage der Dinge „Legida“ versammeln wird, findet auf der anderen Seite des Platzes, vor dem Gewandhaus, die Veranstaltung „Legida - Das Original“ statt. Zwar gibt man sich mit den genauen Auflagen für beide Veranstaltungen seitens der Stadt noch bedeckt. Doch man geht von eher geringen Beteiligungszahlen aus. Noch.

Wie vor jeder der bisherigen Demonstrationen von Legida in Leipzig läuft das Ping-Pong zwischen Amt und den verschiedenen Anmeldern von Gegendemonstrationen, Kundgebungen und nun von „Legida – Das Original“. Hautnah erlebt derzeit Thomas „Kuno“ Kumbernuß das Hin und Her der Behörden. Der ehemalige Stadtratskandidat der Partei „Die Partei“ demonstriert seit 2 Wochen auf dem Augustusplatz gegen die drohende Illegalisierung des Alkohols und wartet noch auf seinen Bescheid für die 3. „Vollversammlung“ am Montag, den 9. Februar. Mündlich wurde ihm jedoch heute seitens Torsten Fischer von der Versammlungsstelle des Ordnungsamtes Leipzig bestätigt, dass seine „LEGIDAs, Stand heute, den Versammlungsort Gewandhaus bestätigt bekommen werden.“ Kumbernuß weiter gegenüber L-IZ.de: „Eine endgültige Entscheidung soll noch am heutigen Freitag fallen“, man sei beim Ordnungsamt noch in der Beratung dazu.

Dieses selbst bestätigte Herr Helmut Loris (Leiter Ordnungsamt) am heutigen 6. Februar gegenüber L-IZ.de: „Der Durchführung der von Ihnen genannten Versammlung “Legida – das Original” – ebenfalls auf dem Augustusplatz – dürfte in Anbetracht der für beide Versammlungen angemeldeten Teilnehmerzahlen eher nichts im Wege stehen.“ Der indirekte Verweis auf die angemeldeten Teilnehmerzahlen hat Gründe. Keiner weiß, ob die bisherigen langsam steigenden Zahlen bei den Kämpfern „für die deutsche Trink-Kultur“ nicht rapide ansteigen, wenn ihre Fans und Anhänger von dem prominenten Demonstrationsplatz am Tage der „Legida“-Demonstration erfahren.

Gleichzeitig hatte Legida selbst am Freitag, 30. Januar weit geringere Teilnehmerzahlen auf die Beine gebracht, als sie erhoffte. Rund 1.500 Besucher waren noch dem Aufruf der „Leipziger gegen die Islamisierung des Abendlandes“ und den entsprechend deutschtümelnden Redebeiträgen rings um den rechten Vordenker und Verlagsinhaber Götz Kubitschek gefolgt.

Weiter hieß es heute zudem seitens des Ordnungsamtes auf Nachfrage: „Bestätigt werden kann, dass seit dem 05.01.2015 für Montagabende eine Anmeldung eines Aufzuges der Superintendentur vorliegt, durch den der Innenstadtring in Anspruch genommen wird. Es liegen weitere Versammlungsanmeldungen vor, zu denen es weiterer Abstimmungen bedarf.“ Interessant könnte es auch über den kommenden Montag hinaus bleiben. Nachdem „Legida – Das Original“ seine Demonstrationen bis einschließlich Pfingstmontag auf dem Augustusplatz, vor der Oper, angemeldet hatte, hat „Legida“ nun nachgezogen. „Zwischenzeitlich liegt eine wöchentliche Anmeldung für jeden Montag vor“, so Helmut Loris zum Anmeldeverhalten von Legida, nachdem man noch zuvor angekündigt hatte, in Leipzig nur aller 14 Tage mit Pegida im Wechsel demonstrieren zu wollen, um sich gegenseitig zu stärken.

Denn längst wird immer deutlicher: In Leipzig konnte die Dresdner Bewegung mit ihrem „Tochterbündnis“ Legida nie richtig Fuß fassen. Nun könnte dem Leipziger Ableger ab Montag auch noch „Das Original“ auf der anderen Seite des Platzes gegenüber stehen.

Fortsetzung folgt noch heute. Wenn die Ämter entschieden haben, wie sie das sich abzeichnende Demonstrationsgeschehen beauflagen wollen. Derzeit steht in den Büchern von Legida ein rund 1.000 Meter andauernder Kurzspaziergang am Georgiring.

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