Am heutigen Freitag nimmt ein altvertrautes Kleinod in Plagwitz wieder seinen Dienst auf: Da eröffnet für die Besucher endlich das „Museumscafé Goetz“. Viele Plagwitzer kennen noch das historische Café Götz, in dem man an der Zschocherschen Straße nobel einkehren konnte – das nun aber mit einem neuen Konzept seine Türen wieder öffnet.

Eigentlich ist es eine Erweiterung des UNIKATUM Kindermuseums, das nach der Einrichtung der Ausstellung „Ach du liebe Zeit“ im Erdgeschoss und der begonnenen Gestaltung des Hofgartens nun eine weitere Etappe geschafft hat.

Das Café beherbergt, wie sollte es anders sein, ebenfalls eine interaktive Ausstellung: „Die Erfindung der Zukunft – Utopien zwischen Zweifel und Vision“ und richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Die Ausstellung wurde zweisprachig (deutsch/englisch) realisiert. In der Ausstellung locken zudem ausleihbare „Mystery Boxen“ findige Gäste zum Spiel gegen die Zeit. In die bizarren Rätselkisten bricht man nicht – wie etwa in einen Escape Room – aus, sondern ein, man „knackt sie“.

Auch eine Mitmachküche findet sich im Café, hier können die Gäste eigenhändig Eierkuchen in ausgefallenen Sorten backen. Grund genug, mit Freunden zu kommen, lädt UNIKATUM-Geschäftsführerin Annegret Hänsel ein. Der Freisitz im Hofgarten macht das Entspannen leicht.

Das Projekt wurde weitgehend ehrenamtlich umgesetzt. Die vorläufigen Öffnungszeiten des ambitionierten Cafés sind von Donnerstag bis Sonntag jeweils 15 bis 20 Uhr. An eine spätere Erweiterung der Öffnungszeiten ist gedacht. Darüber hinaus kann man sonntags im Café frühstücken oder sich mit einer Feier einmieten. Im Rahmen der Museumspädagogik bietet das Kindermuseum für Schüler ab der 7. Klasse Schulklassenführungen in der Utopieausstellung an. Zudem ist ein Schulprojektangebot in der Mitmachküche zum Thema Ernährung in Planung.

Das UNIKATUM Kindermuseum Leipzig entstand 2010 durch die private Initiative der Ausstellungskünstlerin Annegret Hänsel, die es seitdem ehrenamtlich leitet. Das UNIKATUM Kindermuseum gestaltet interaktive Ausstellungen zu gesellschaftlichen Themen rund ums Menschsein und möchte Kinder und Erwachsene zur ideenreichen Mitgestaltung von Gesellschaft inspirieren.

Dieses Anliegen erreicht immer mehr Besucher, inzwischen ca. 15.000 jährlich, einige Besucher kommen gar aus ganz Mitteldeutschland. Die möglichst phantasievoll inszenierten Themenwelten der Ausstellungen entdecken die Besucher im Sinne „begehbarer Bilderbücher“. Interaktive Stationen laden zum Experimentieren und „Querdenken“ ein und lassen den Besuchern Raum, eigene Gedanken hinzuzufügen. In der jährlichen Sommerwerkstatt erarbeiten SchülerInnen einfallsreiche Beiträge für das jeweils nächste Thema – etwa Trickfilme, Modellbauarbeiten oder Straßeninterviews. Anfang 2017 hat das Kindermuseum seine Räume um zwei Drittel erweitert und baut diese und den Museumsgarten seither aus.

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