Die Errichtung des Polizeipostens in Leipzig-Connewitz hat sich rund ein Jahr nach Inbetriebnahme als Erfolg erwiesen. Die Zahl der Straftaten in dem Stadtteil ist seither spürbar zurückgegangen. Allerdings registrierten die Ordnungshüter seither 15 Delikte, die sich in und an der Wiedebachpassage ereignet haben.

Am Anfang war die Aufregung groß. Kaum hatte die Polizei in der Wiedebachpassage die Außenstelle des Reviers Südost am 6. Februar 2014 eröffnet, protestierten vornehmlich Angehörige der linksalternativen Szene gegen die neue Dauerpräsenz der Ordnungshüter im Leipziger Süden.

Die Zahlen, die Innenminister Markus Ulbig (CDU) Ende März dem Landtag vorgelegt hat, belegen allerdings, dass die Strategie der Polizei aufgeht. Bürgerpolizisten bestreifen seither den Kiez. Tagsüber steht für Anwohner ein Anzeigendienst zur Verfügung.

Laut Ulbigs Statistik ging die Kriminalität in Leipzig-Connewitz um fast 30 Prozent zurück. Ereigneten sich zwischen 1. Januar 2013 und 5. Februar 2014 noch 3.703 Straftaten, registrierten die Ordnungshüter zwischen 6. Februar 2014 und 28. Februar 2015 lediglich 2.604 Fälle. Im Bereich Wiedebachplatz/Bornaische Straße/Biedermannstraße gingen die Delikte im selben Zeitraum sogar um 37,6 Prozent zurück.

Unerfreulich sind dagegen die Straftaten, die sich gegen den Polizeiposten richten. Seit seiner Eröffnung zählten die Beamten 15 Delikte am Tatort Wiedebachpassage. Darunter Gewaltdelikte, Beleidigungen und Sachbeschädigungen. Für Aufsehen sorgte zuletzt ein Vorfall am 7. Januar. Bis zu 50 Personen griffen den Polizeiposten mit Steinen, Farbbeuteln und einem Brandsatz an. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch.

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Es gibt 3 Kommentare

Danke an Steffen für die Anregung!

Laut der Antwort aus dem SMI wären zwischen 1. Januar und 5. Februar 2014 unglaubliche 1547 Straftaten in Connewitz begangen worden. Das wären mehr als 44 pro Tag. Zum Vergleich: im gesamten Jahr 2013 waren es 2156 (durchschnittlich fast 6 pro Tag).

Die Zahlen, die die Sächsische Staatsregierung hier abliefert, sind offensichtlich falsch. Ich hoffe auf eine glaubhafte Entschuldigung.

Ulbigs spezielle Privatstatistik passt nur leider überhaupt nicht zu den offziellen Zahlen:
http://statistik.leipzig.de/statdist/table.aspx?cat=13&rub=1
Also entweder kann Herr Ulbig nicht zwischen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten unterscheiden, einfach nicht zählen oder aber man versucht hier bewusst Bewusst einen Fokus auf ein Problem zu lenken, das eigentlich nur ein Problemchen ist (wenn man wohlwollend sein will, vermutlich aus der eigenen eingeschränkten Weltsicht heraus).
Gemäß der Statistik der Stadt Leipzig ist unser Zentrum nämlich mit Abstand der Ort höchstens Kriminalität und auch der höchsten Kriminalitätsrate gemessen an der Einwohnerzahl.

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