In einem sind sich die Vertreter von FDP, Grünen und Linken einig: Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist in seiner derzeit ungenutzten Form verschwendete Fläche. Die Vorstellungen über eine Zwischennutzung reichen dabei von Parkplatz über Spielplatz bis hin zu einer Veranstaltungsfläche. Hauptsache, die Bauzäune kommen weg. Im Haushalt für 2015 sind 200.000 Euro für eine Sanierung der Fußwege und der Asphaltfläche auf dem Platz vorgesehen. Letztlich setzten sich Bündnis 90/ Die Grünen mit ihrer Variante einer variablen Veranstaltungsnutzung durch.

Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Maßnahmen wurden dabei übernommen. Darin enthalten ist auch eine Schließung der Fußweglücke an der Südseite des Platzes. Baumpflanzungen sollen verhindern, dass der Bereich der S-Bahn-Station illegal befahren wird, Poller und Radbügel den Platz nach außen vom Straßenverkehr trennen. Beginn der Umgestaltung ist der September, so dass wohl erst 2016 erste Veranstaltungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz stattfinden.

FDP schlug Zwischennutzung als Parkplatz vor

Den Antrag der damaligen FDP-Fraktion aus dem Oktober 2014 brachte René Hobusch ein: “Was machen wir mit diesem Schandfleck nach der gescheiterten Ausschreibung für das Einheits- und Freiheitsdenkmal? Vielleicht eröffnet ein Parkplatz sogar die Interimsnutzung als Fernbusbahnhof. Die Kosten sind die gleichen wie beim Antrag der Grünen.” Insofern verstehe er die Ablehnung durch einen Verwaltungsstandpunkt nicht, da die Nutzung sogar kostenneutral denkbar sei, wenn die Bewirtschaftung in private Hände weitergegeben werde.

Diese Argumente zogen bei den restlichen Abgeordneten nicht, der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Die Linke wollte eine Grünanlage

Eigentlich hätte sich nach der Annahme des Konzeptes von Bündnis 90/ Die Grünen eine Debatte erledigen können. Franziska Riekewald erläuterte, warum dies aus ihrer Sicht nicht so sei: “Uns geht es um eine hochwertige Grünanlage, die wir so im Verwaltungsstandpunkt oder dem Antrag der Grünen nicht finden. Kinder wird es hoffentlich weiter in zunehmendem Maß in Leipzig geben, wir möchten einen Spielplatz mit Aufenthaltsqualität, der im inneren Stadtbereich fehlt”

Auch dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Aus dem Leuschner-Platz wird also ein “Markt der Möglichkeiten”, der wie zum Beispiel vom Herbstsalon der Stiftung Friedliche Revolution genutzt werden soll. Ein genaues Veranstaltungskonzept solle nun das Marktamt erarbeiten.

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