Darf die Nachbarschaftsschule in Leipzig-Lindenau eine Zukunft haben? Die Grünen beantragten, die Kommune möge mit dem Freistaat zur grundsätzlichen Möglichkeit der Übernahme staatlicher Schulen in kommunale Trägerschaft als "dritter Weg" übereinkommen. Außerdem solle der Oberbürgermeister mit dem Freistaat über die Festschreibung der Nachbarschaftsschule im Sächsischen Schulgesetz als Gemeinschaftsschule mit reformpädagogischen Profil verhandeln.

“Es geht um die Zukunft”, betonte Katharina Krefft. Diese ist für die Christdemokraten nicht gegeben. “Wir halten das Projekt Gemeinschaftsschule für nicht tragfähig angesichts der Herausforderung in unserer Bildungslandschaft”, erwiderte Michael Weickert (CDU). Der Lehramtsstudent musste in der emotional geführten Debatte jedoch einräumen, dass er selbst die Schule noch nicht besuchen konnte, da die Schulleiterin meinte, dass sie dann auch alle anderen Parteienvertreter einladen müsse.

Die Linken befürworteten den Antrag. “Wir wollen eine Schule für alle, eine Schule mit allen”, erklärte Margitta Hollick (Linke). FDP-Stadtrat Sven Morlok kündigte an, er und sein Partei-Kollege René Hobusch begrüßen ausdrücklich die Initiative, sich für die Übernahme von Schulen in kommunaler Trägerschaft einzusetzen. “Das bietet erhebliche Vorteile, wenn man als Kommune nicht mehr nur für das Gebäude, sondern auch für das, was in dem Gebäude geschieht, zuständig ist.” Dies böte erhebliche Vorteile. Allerdings lehne die FDP die Schulform Gemeinschaftsschule ab.

Der Stadtrat votierte mit den Stimmen von Linken, SPD und Grünen für den Antrag, möchte also die Nachbarschaftsschule als eigenständige Schulform erhalten.

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