Leipzig hat einen neuen Verwaltungsdezernenten. Ulrich Hörning (SPD) folgt auf Andreas Müller (SPD), der nach 25 Jahren aus dem Amt scheidet. Der Stadtrat wählte den Volkswirt am Mittwoch mit großer Mehrheit. 43 Männer und 39 Frauen hatten sich auf das Amt beworben. Zwei Kandidaten stammten aus den Reihen der Stadtverwaltung. Die Auswahlkommission, der neben Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) jeweils ein Vertreter der fünf Ratsfraktionen angehört, entschied sich, dem Stadtrat Hörning zur Wahl vorzuschlagen.

Damit folgt auf den studierten Theologen Müller, der als Erster Bürgermeister vom 22. November 2005 und dem 29. März den zum Bundesminister ernannten Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) vertrat, ein bestens ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler. Hörnings Lebenslauf beeindruckt. Geboren 1972, nahm der neue Beigeordnete 1994 ein Studium an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen auf, das er im Jahr 2000 als Diplom-Volkswirt abschloss. Von 2003 bis 2005 absolvierte Hörning ein Master-Programm an der renommierten Harvard University.

Zu seinen beruflichen Stationen zählen die Unternehmensberatung Booz & Company, die Weltbank und das Bundesfinanzministerium. Von 2010 bis 2013 zeichnete er für die Modernisierung der Mannheimer Stadtverwaltung verantwortlich. Zuletzt war Hörning bei der Weltbank als Senior Economist angestellt. Dort war er für den Bereich Arbeitsmärkte und Soziale Sicherung in der Region Europa und Zentralasien tätig.

Das Votum in der Auswahlkommission fiel einstimmig aus. “Wir haben mit Ulrich Hörning einen versierten und weltgewandten Experten gefunden, der sich schnell in unsere Verwaltungsstruktur einarbeiten und eigene Schwerpunkte setzen wird”, sagte Jung.

Das Votum der Ratsversammlung fiel klar aus. 42 Stadträte gaben dem neuen Dezernenten ihren Segen. Zehn Politiker votierten mit Nein, acht enthielten sich. Zu letzter Gruppe zählten die Stadträte der FDP. “Es gibt nichts, was gegen die Bestellung von Herrn Hörnig spricht”, erklärte Sven Morlok. Allerdings seien die Liberalen mangels Fraktionsstatus nicht an dem Auswahlverfahren beteiligt gewesen. “Ohne persönliches Gespräch fällt es uns aber auch schwer, zu einer positiven Bewertung zu kommen”, so der frühere Wirtschaftsminister.

“Es ist für mich eine große Ehre, hier zu stehen und den Auftrag anzunehmen, die Verwaltung zu leiten”, teilte der glückliche Wahlsieger mit. Anschließend nahm er zahlreiche Glückwünsche und mehrere Blumensträuße entgegen.

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