Leipzig stockt auf. 139 Stellen will Leipzigs Verwaltung neu einrichten, um die Aufgaben mit den zunehmenden Zahlen von Asylbewerbern zu bewältigen. Obwohl der Leipziger Doppelhaushalt erst im März beschlossen wurde, sind diese zusätzlich benötigten Stellen dort noch nicht enthalten. Dort hatte man eher an zusätzliche Erzieherinnen für die Kitas gedacht. 390 neue Stellen waren geplant.

Die wichtigsten Veränderungen gab es ja bekanntlich mitten im Sommer. Hatte man im Juni im Leipziger Rathaus noch damit gerechnet, dass sich die Zahl der zugewiesenen Asylbewerber gegenüber dem Vorjahr auf 3.000 verdoppeln könnte, stellte sich mit den neuen Prognosen im August eine völlig neue Sachlage dar.

“Die aktuelle Prognose belegt, dass die Anzahl der Neuzuweisungen weiter akut steigen wird. Demnach wird für 2015 mit ca. 5.500 Personen und für 2016 mit ca. 6.750 Personen gerechnet”, heißt es nun in der Vorlage. “Aus diesem Grund ist nun über 138,90 weitere Stellen zu entscheiden, die zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben von den Fachämtern als dringend erforderlich angesehen werden.”

Die Stellen sind unabweisbar, stellt die Vorlage fest, denn Leipzig muss diese Leistungen pflichtgemäß erbringen. Deshalb braucht es auch keinen Extra-Nachtragshaushalt.

Ein Teil der Stellen wird erst einmal befristet eingerichtet für die Zeit vom 1. November 2015 bis zum 31. Dezember 2018. Wenn der Bedarf nicht sinkt, soll dann über eine Fortführung entschieden werden.

Die Verwaltung rechnet für die zusätzlichen Stellen mit rund 5,77 Millionen Euro im Jahr 2016 an Personalkosten, dazu kommen noch 722.000 Euro Sachmittel. In den Haushaltsplanungen für 2017 und 2018 muss der Mehrbedarf dann schon untersetzt sein.

So werden jetzt unter anderem Sozialarbeiter gesucht, Ärzte, Artzhelfer, Baufachleute, die bei der Schaffung von neuen Asylunterkünften tätig werden sollen, Pädagogen und vor allem Sachbearbeiter, die überall dort in der Verwaltung tätig werden, wo jetzt mehr Arbeit anfällt – bei Hilfen zur Erziehung, Amtsvormundschaften und vor allem bei der Sachbearbeitung Migrantenhilfe, wo alle 43 Stellen besetzt werden müssen.

Die Begründung der Vorlage.

Die aufgeschlüsselten Stellen.

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