Eine avisierte Markthalle, Geländeverkauf an das Land Sachsen, neu gebaute S-Bahn-Haltstelle und ein gescheitertes Freiheits- und Einheitsdenkmal – es geht seit Jahren immer wieder rund am Wilhelm-Leuschner-Platz. Auf dem ein Gebäude nach wie vor einsam und verlassen herumsteht und einer neuen Zukunft harrt. Das ehemalige „Bowlingtreff“, unter Bürgermeister Michael Faber kurzzeitig sogar mal als Option für das zukünftige Naturkundemuseum genannt, schläft den Dornröschenschlaf. Ende 2015 beschloss die Ratsversammlung, dass es eine Konzeptausschreibung geben solle. Seither ist es still um das Gebäude geworden.

Die Auskunft der Verwaltung zum Nachhören

 

Denn so eine richtige Debatte mit den Bürgern, was nun aus dem gesamten Gelände werden soll, scheint niemand zu wollen. Stattdessen hagelt es immer weiter Einzelvorschläge und den Rest holt der Lauf der Zeit. Die SPD möchte nun ein „Neues Stadthaus“ als Sitz für Ämter und kommunale Firmen gleich neben dem Bowlingtreff bauen.

4.000 Quadratmeter des Geländes gehen am Rossplatz für 1,7 Millionen Euro ans Land Sachsen und sollen eine neue Heimat für das Leibniz-Institut für Länderkunde werden. Die Markthalle dann irgendwie daneben, wenn sich ein Investor findet – es wird zunehmend ein Flickenteppich aus einem Areal, welches einst in einer Gesamtbebauung angedacht war. Vorbei – nun bleibt seit dem 19. November 2015 die Frage, ob sich jemand finden lässt, der das ehemalige Bowlingtreff umnutzen kann.

Was die CDU-Fraktion nun zu diesen Fragen an den OBM veranlasste: „Wann ist die Ausschreibung erfolgt? Wie viele Gebote sind eingegangen? Wie ist der Stand des Vergabeverfahrens? Wann ist mit einem Vergabevorschlag zu rechnen?“ Und die versteckte Frage, ob nicht neben der vorgeschriebenen Erbpacht, Pacht oder Miete auch ein Verkauf des eher unterirdischen Gebäudes samt Gelände denkbar wäre.

Wie verwickelt der gesamte Vorgang auf dem Leuschner-Platz längst ist, zeigte auch die Antwort von Bürgermeister Uwe Albrecht im Rat. Noch sei gar keine Ausschreibung erfolgt, bislang habe man in die entsprechenden Ausschüsse ein erstes Exposé gegeben, welches die Grundlage für die Ausschreibung im Jahr 2017 bilden soll. Dieses wird nun beraten.

Wenn sich kein Mieter oder Pächter für das Gebäude finden lassen würde, dann würde man, statt eine Entscheidung über Verkauf oder Nichtverkauf des ehemaligen Bowlingtreffs zu treffen, die Frage in die „Arbeitsgruppe Wilhelm-Leuschner-Platz“ hineinnehmen, so Albrecht.

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