Vielleicht ist es dem einen oder anderen bereits aufgefallen? Die Obstbäume an den Alleen und Straßen der Stadt sind praktisch verschwunden. Frühere Bestände aus Pflaumen, Apfel- oder Birnenbäumen sind nahezu verschwunden. Dies wollte die Linke nun, zur Freude der Grünen, ändern und beantragte im Stadtrat, wieder auch entgegen mancher Sicherheitsbedenken wegen herabfallender Früchte mehr Obstbäume nachzupflanzen.

Die Debatte zum Nachhören

 

Reiner Engelmann betonte für die einbringenden Linken anfangs, dass es beim Antrag natürlich nicht darum gehe, das Völkerschlachtdenkmal zu verspeisen. Vielmehr gehe es um eben jene Obstbäume, deren Fehlen auch zu einem Bildungsdefizit bei jungen Menschen beitrage. „Zu DDR-Zeiten gab es einen Scherz, nachdem in den USA Kinder dächten, die Milch kommt aus dem Automaten“, so Engelmann. Nun wüssten auch Kinder in Leipzig nicht mehr, woher Nahrungsmittel so kommen. „Mancher hat noch nie eine Birne wachsen sehen“, so der Linkenstadtrat.

Seine Fraktion reagierte gleichzeitig auf den Alternativvorschlag der Verwaltung, welcher folgenden Beschluss beinhaltete: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt darauf hinzuwirken, dass bei Nach-, Neu- und Ersatzpflanzungen mehr Obstgehölze, auch Kulturobst, gepflanzt werden.“ Eine Gegenstimme, mehr gab es am Ende nicht. Der Stadtrat stimmte also nahezu einstimmig für die vermehrte Anpflanzung von diversen Obstbaumsorten an Leipziger Straßen.

Wer die langen Alleen von Pflaumen- oder Apfelbäumen aus früheren Zeiten noch kennt, wird sich sicherlich auch darüber freuen, dass dieser Beschluss auch durchaus schmackhafte Folgen haben kann.

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