Eine lange Durststrecke mit vielen Niederlagen scheint jetzt für die Fluglärmbetroffenen im Leipziger Norden und Westen zumindest mit einer kleinen Verbesserung zu Ende zu gehen. Der Petitionsausschuss des Bundestages hat am Mittwoch, 21. Juni, einer Petition Leipziger Bürgerinnen und Bürger zur sogenannten kurzen Südabkurvung am Flughafen Leipzig-Halle entsprochen. Das teilt die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe mit.

„Ich freue mich, dass der Ausschuss dem Anliegen der vom Fluglärm im Leipziger Norden betroffenen Bürgerinnen und Bürger gefolgt ist. Wenn der Bundestag die Entscheidung nächste Woche bestätigt, ist die Bundesregierung gefordert, die Empfehlungen umzusetzen“, sagt die Bundestagsabgeordnete dazu.

Zur Erinnerung: Das während des Planfeststellungsverfahrens untersuchte Flugverfahren zur kurzen Südabkurvung sollte nur zwischen 6 und 22 Uhr und nur durch Flugzeuge mit einem Abfluggewicht von höchstens 30 Tonnen benutzt werden dürfen. So steht es im Planfeststellungsbeschluss für die Südstartbahn. Doch seit deren Inbetriebnahme im Jahr 2007 missachtet der Flughafen diese Rahmensetzung und lässt Frachtflieger von viel größerem Format und deutlich öfter über diese Route, die auch den Leipziger Auenwald überquert, nach Süden abkürzen. Derzeit fliegen Flugzeuge mit bis zu 136 Tonnen, was zu einer Steigerung der Flugereignisse und dementsprechend zu einem höheren Dauerschallpegel führt.

Die Petition hat jetzt – im zweiten Anlauf – nichts anderes gefordert, als die Bedingungen des Planfeststellungsbeschlusses auch in der Realität umzusetzen.

Der Petitionstext:

„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die Flugroute MAGDA 1 und GOLAT1 (Kurze Südabkurvung, früher NAMUB) nur mit Fluggeräten bis zu 30 Tonnen Abfluggewicht beflogen wird. So, wie im Planfeststellungsverfahren festgelegt, den Betroffenen zugesagt und durch Urteile des BVerwG 4 C 14.12 vom 19.12.2013 und des OVG Sachsen 1 C 6/14 vom 16.09.2016 bestätigt.“

Jetzt muss sich die Bundesregierung um eine Lösung bemühen.

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Die Leipziger Zeitung Nr. 44: Über die Grenzen hinaus

 

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