Brauchen wir jetzt wirklich noch nicht. Das Ding können wir später bauen, findet die Leipziger SPD-Fraktion und beantragt zum Doppelhaushalt 2015/2016 die Verschiebung des Baus einer Vereinssportstätte am Zwenkauer See. Man hätte es ja beinah vergessen: Leipzig besitzt tatsächlich Stücke von drei großen Badeseen - dem Kulkwitzer, dem Cospudener und dem Zwenkauer. Und wäre damit für ein Stück des Nordufers am Zwenkauer See verantwortlich. Wenn's soweit ist.

Denn der See erreicht zwar in diesem Jahr seinen Normalwasserstand. Im Frühjahr wird feierlich die Seeeröffnung begangen. Aber in der Nordostecke wird noch auf lange Zeit Baustelle sein. In diesem Jahr beginnen gerade erst die Verdichtungsmaßnahmen für den Harthkanal, der künftig den Zwenkauer mit dem Cospudener See verbinden soll. Bis das angrenzende Ufer gestaltet werden kann, dauert es also noch ein Weilchen. Da muss nicht gleich 2017 losgebaut werden, wenn noch nicht einmal der Kanal fertig ist.

Und so beantragt die SPD-Fraktion, die 2016 in den Haushalt eingestellten 345.000 Euro in den Haushaltsplan für 2017 zu verschieben.

Auf die Idee hätte das zuständige Dezernat zwar auch kommen können. Aber da hat man das wohl noch nicht so recht zusammengedacht, dass eine Uferbaustelle am See eben noch keine Investition in ein Bootshaus ermöglicht, das dann irgendwie hilflos in der Gegend steht.

Und so heißt es im Antrag der SPD-Fraktion: “Laut schriftlicher Auskunft des Dezernates Stadtentwicklung und Bau ist der Uferbereich 2016 noch nicht so weit entwickelt, dass dort bereits mit dem Bau der Vereinssportstätte Zwenkauer See begonnen werden kann. Das Dezernat rechnet frühestens 2017 damit. Die SPD-Fraktion hält das Bootshaus für ein sinnvolles Projekt und unterstützt dieses. Wenn jedoch 2016 mit diesem Projekt nicht begonnen werden kann, muss dieses Projekt im Haushalt 2016 nicht enthalten sein.”

So einfach kann Logik sein.

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