Die sächsische NPD hat einen neuen Vorsitzenden. Beim Landesparteitag in Doberschütz (Nordsachsen) entschieden sich die Delegierten für Holger Szymanski. Dies teilte die Partei am Abend mit. Der 40-Jährige löst Mario Löffler ab. Der Mann aus dem Erzgebirge hatte den Posten mutmaßlich nach rund einjähriger Amtszeit niedergelegt. Vorgeblich aus persönlichen Gründen.

Der sächsische Verfassungsschutz vermutete im Vorfeld des Parteitags jedoch, dass Differenzen mit dem NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel eine Rolle gespielt haben könnten. Der Fraktionsvorsitzende im sächsischen Landtag scheint mit Blick auf die Landtagswahl 2014 das Zepter im Landesverband fest in der Hand behalten zu wollen. Nach Löffler schlug er mit Szymanski erneut einen innerparteilichen Nobody vor.

Der Chef des parlamentarischen Beratungsdienstes spielt in der Bundespartei keine Rolle. Eine politische Kursänderung ist wegen seiner Nähe zu Apfel nicht zu erwarten. Der Landesverband wird von Beobachtern derzeit als schwach eingeschätzt, nicht zuletzt weil Apfels Strategie der “seriösen Radikalität” zum Bruch mit zahlreichen parteilosen Kameraden sowie zu Austritten an der neonazistischen Basis geführt hat.

Vor Szymanskis Wahl hatte die Partei die Landesliste für die kommende Bundestagswahl bestimmt. Die Delegierten nominierten fünf Kandidaten. Allen voran erwartungsgemäß Holger Apfel. Der Spitzenkandidat distanzierte sich in seiner Ansprache wieder einmal von Gewalt und kritisierte das NPD-Verbotsverfahren.

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