Das vor knapp drei Jahren gestartete Klima-Informationssystem ReKIS wird von den Nutzern immer mehr angenommen, stellt zum Jahreswechsel das Sächsische Umweltministerium fest. Man hat zwar in der Landespolitik noch nicht wirklich auf die absehbaren Folgen des Klimawandels reagiert, aber man ignoriert seit ein paar Jahren nicht mehr, dass sich auch in Sachsen das Klima spürbar ändert. Seit dem Start am 16. Januar 2012 haben 108.000 Interessierte auf das System zugegriffen, Tendenz: steigend.

“Der Klimawandel wird immer mehr zur Grundlage für Planungen und Entscheidungen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Kurzfristig verfügbare Klimainformationen in hoher Qualität sind deshalb unverzichtbar. Das gilt für Landwirte und Förster ebenso wie für Bürgermeister, Ingenieure oder Wissenschaftler”, erklärt dazu Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt.

“Steigende Temperaturen, zunehmende Starkregen oder ausgeprägte Trockenphasen kennzeichnen die Region Mitteldeutschland bereits heute. Ob in Meiningen, Bautzen und Stendal, die Auswirkungen spüren wir alle. Damit ist klar: Der Klimawandel findet auch vor unserer Haustür statt. Nur ein vertieftes Wissen über die regionalen Auswirkungen des Klimawandels ermöglicht rechtzeitig die richtigen Reaktionen”, ergänzt Sachsen-Anhalts Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens.

“ReKIS ist das erste länderübergreifende Klimainformationssystem in Deutschland und ein gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche Länderkooperation. Denn die Fragen und Probleme des Klimawandels in Mitteldeutschland lassen sich nur gemeinsam lösen. Eine belastbare Datenbasis ist notwendige Grundlage für die Bewertung des Erfolges von Klimaschutzmaßnahmen, von Energieeffizienz bis hin zum klimafreundlichen Nahverkehr”, so Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund.

Mit dem Regionalen Klimainformationssystem ReKIS stellen die drei Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seit Januar 2012 ein interaktives Internetangebot bereit. Es bietet gemessene Daten unter anderem zu Niederschlägen, Temperaturen und Sonnenscheindauer, die sich in Karten, Grafiken und Analysen für Regionen und sogar kleinräumig aufbereiten lassen. Die vorhandene Datenbasis erlaubt auch einen Blick in die Zukunft: ReKIS bietet die in Modellen simulierten Daten für die künftige Entwicklung von Temperatur und Niederschlag – ebenfalls für einzelne Regionen. Möglich werden außerdem Aussagen zur Entwicklung der klimatischen Wasserbilanz, zu Beginn und Dauer der Vegetationsperiode oder zu Häufigkeit und Dauer von Trockenperioden, die besonders für Landwirte sehr wichtig sind.

Entwickelt wurde ReKIS vom Lehrstuhl für Meteorologie der Technischen Universität Dresden, der das Regionale Klimainformationssystem auch betreibt. ReKIS wird kontinuierlich aktualisiert und weiterentwickelt. Neue Klimadaten werden integriert, neueste Forschungsergebnisse von regionaler Bedeutung ergänzt und die Nutzerfreundlichkeit des Internetangebotes ständig verbessert.

ReKIS im Internet:
www.rekis.org

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