Was in der sächsischen Bevölkerungsentwicklung zu beobachten ist, wird auch bei Wahlen immer deutlicher. Während die Großstädte wachsen und damit vor allem für linke Parteien zum Erfolgspflaster werden, bleiben die Landkreise schwarz: Flächendeckend haben die CDU-Kandidaten alle Landkreiswahlen am 7. Juni gewonnen. Auch im Leipziger Umfeld.

Im Landkreis Leipzig setzte sich mit 64,3 Prozent der Stimmen CDU-Kandidat Henry Graichen durch und wird damit Nachfolger von Dr. Gerhard Gey (CDU). Im Landkreis Nordsachsen dasselbe Bild, wo auch Landrat Michael Czupalla (CDU) aus Altersgründen nicht wieder antrat. Sein Nachfolger wird Emanuel Kai (CDU), der 51,7 Prozent der Stimmen erhielt.

Offen ist der Wahlausgang nur in Dresden, wo am 7. Juni die Oberbürgermeisterwahl stattfand. Mit 36 Prozent der Stimmen erreichte Eva-Maria Stange das beste Ergebnis aller Bewerber. Die amtierende Wissenschaftsministerin war für ein Wahlbündnis aus SPD, Linken und Grünen angetreten. Ihr Herausforderer im zweiten Wahlgang wird der FDP-Mann Dirk Hilbert, der auf 31,7 Prozent der Stimmen kam. Er hatte den Amtsbonus auf seiner Seite, denn die Dresdner kennen ihn schon als Bürgermeister.

Während sich Markus Ulbig (CDU) als amtierender Innenminister mit Platz 3 und 15,4 Prozent zufrieden geben musste und noch am Wahlabend bekannt gab, dass er nicht zu zweiten Wahlgang antreten würde. Seine diversen Gespräche mit PEGIDA zu Beginn des Jahres hatten ihm, anders als wohl von ihm erwartet, keine Punkte gebracht. Die sammelte PEGIDA-Kandidatin Tatjana Festerling mit 9,6 Prozent der Stimmen ein. Und am Wählerpotenzial der CDU nagte auch die AfD, die 4,8 Prozent der Stimmen erhielt.

Es geht in Dresden im 2. Wahlgang also eigentlich nur noch um die Frage Stange versus Hilbert. Im zweiten Wahlgang genügt die einfache Mehrheit.

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