Man kann es auch ganz kurz und knackig machen. Fand jedenfalls André Schollbach, linker Abgeordneter im Sächsischen Landtag. Die Sache mit der Polizei ist eigentlich Aufgabenfeld seines Fraktionskollegen Enrico Stange, der immer gleich große Zahlenpakete beim Innenminister abfragt zur Soll/Ist-Besetzung der sächsischen Polizei. Als wollte er den Job des Polizeiministers gleich selbst übernehmen.

Was ihm zuzutrauen wäre. Mit den Zahlen kennt er sich mittlerweile aus wie eigentlich nur ein zweiter im Parlament: der Kollege und innenpolitische Sprecher der Grünen, Valentin Lippmann.

Aber mit den Zahlen kann man zwar dem Innenminister klitzeklein erklären, wo er nun endlich was tun sollte, wenn die Landesregierung den Personalabbau bei der sächsischen Polizei tatsächlich endlich stoppen will. Verkündet wurde das ja nun schon mehrfach.

Aber die Realität sieht anders aus. Noch füllen die frisch ausgebildeten Polizistinnen und Polizisten nicht einmal die Lücken auf, die die in den Altersruhestand verschwindenden Beamten hinterlassen. Und die kw-Vermerke (für „künftig wegfallend“) wurden auch noch nicht aufgehoben, sondern gelten auch noch für das Jahr 2016.

Was im Ergebnis heißt: Es verschwinden immer noch Dutzende Polizisten jedes Jahr aus der Statistik – und natürlich auch leibhaftig aus den Dienststellen. Wahrscheinlich mit netter Abschiedsrunde und großem Bedauern der zurückbleibenden Kollegen, die nun noch mehr Arbeit am Hals haben.

Aber wie bringt man das auf den Punkt?

So, dachte sich André Schollbach: „Wie viele Polizeibeamtinnen und -beamte – ohne Beamtinnen und Beamte in Ausbildung – standen jeweils zum 1. Januar 2015 sowie zum 1. Januar 2016 im Dienst des Freistaates Sachsen?“

Da bleibt auch Innenminister Markus Ulbig (CDU) nur, kurz und zutreffend zu antworten, wie es aussieht: „Zum 1. Januar 2015 standen 10.790 und zum 1. Januar 2016 10.731 Polizeivollzugsbeamte (ohne Beamte in Ausbildung) im Dienst des Freistaates Sachsen.“

Macht übers Jahr einen Verlust von 59 Beamten.

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