"Wir haben das gemacht, was die Magdeburger am Freitag gemacht haben: Gekämpft bis zum Umfallen!", sagte der reaktivierte André Spalke nach dem Spiel. Dieses hatten die Uni-Riesen im dritten Viertel dominiert und konnten im vierten Spielabschnitt den Sack zu machen. Die ganze erste Hälfte gegen die Oldenburger Weser-Ems Akademie war es eine offene Partie mit leichten Vorteilen für die Gäste. Mit der harten Verteidigung taten sich die Leipziger in der kleinen Halle der Arena zunächst schwer. Mit 76:71 siegten sie schließlich, obwohl es ein Dreier der Niedersachsen noch einmal spannend gemacht hatte.

Die teilweise Erstliga-Erfahrung spielten die Weser-Emsler in der ersten Hälfte aus, verteidigten früh in einer Zonenformation und machten die Wurfauswahl dadurch nicht einfach. Anders als durch die kämpferische Einstellung der Magdeburger am Freitag ließen sich die Grün-Weißen aber nicht beirren und versenkten im ersten Viertel sieben von acht Zweipunktwürfen. Besonders gegen Ende des ersten Viertels zeigten die Uni-Riesen fast lehrbuchreif, wie man eine Zonen-Verteidigung knackt.

Mit schnellen Pässen, und Anspielen auf einen Mitspieler knapp vor dem gegnerischen Center gelang es freie Würfe zu kreieren. Dieser Teil funktionierte auch im weiterhin, nur wollten vor der Pause die Würfe leider nicht immer so effektiv fallen. Ein ums andere Mal sprang der Ball unglücklich wieder aus dem Ring heraus. Doch ein 34:37-Rückstand war kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen.

Mit 18 Punkten war Khalil Kelley (mi.) Topscorer der Uni-Riesen. Foto: Jan Kaefer
Mit 18 Punkten war Khalil Kelley (mi.) Topscorer der Uni-Riesen. Foto: Jan Kaefer

“Wir wussten, dass wir mit einer Menge Druck Ballgewinne bekommen würden”, sagte Kalil Kelley gegenüber der L-IZ. Er war noch in Magdeburg der Unglücksrabe auf den besonders zutraf, was Trainer Ty Shaw über das ganze Spiel vom Freitag sagte:” Das war so ziemlich der worst case, es klappte einfach nichts.” Der Us-Center der Riesen hatte somit einiges gut zu machen und die Familie, die am Samstag ankam, gab zusätzliche Motivation: “Natürlich wollte ich Ihnen zeigen, dass ich seit dem College noch besser geworden bin.” Was ihm als bestem Werfer und Rebounder seiner Mannschaft auch eindrucksvoll gelang. Und da neben seiner Einzelleistung auch die der Mannschaft stimmte, ist in dieser Form sogar der Play-Off Platz noch möglich.

Zum entscheidenden Druck auf die Oldenburger hatte auch noch der reaktivierte André Spalke etwas zu sagen. “Die Halbfeld-Presse hat echt super geklappt, dafür dass wir sie erst diese Woche wieder intensiver trainiert haben.” Und was die Play-Offs angeht sind sich die Spieler mit ihrem Trainer einig. Nur auf sich schauen, sich nicht davon ablenken lassen was die Konkurrenz macht. An diesem Spieltag gaben die härtesten Rivalen ein geteiltes Bild ab.

Uni-Riesen-Kapitän Jorge Schmidt im Luftduell mit Arthur Zaletskiy. Foto: Jan Kaefer
Uni-Riesen-Kapitän Jorge Schmidt im Luftduell mit Arthur Zaletskiy. Foto: Jan Kaefer

Braunschweig konnte gegen Recklinghausen gewinnen, Itzehoe verlor und wird im letzten Spiel der regulären Saison noch Gegner der Uni-Riesen sein. Es wird also Zeit, die Auswärtsschwäche abzulegen, die so schwer erklärbar ist. “Ich weiß wirklich nicht, was das ist”, sagt Ty Shaw. “Manche Spieler sind auch auswärts voll dabei und konzentriert, einige andere scheinen nervös. Unsere tollen Fans sind schon ein Vorteil, aber auch ohne Heimpublikum sollte es gehen.” Khalil Kelley mutmaßte, dass die oft anstrengenden Fahrten noch in den Knochen stecken würden.

Wie gut, dass die nächste Begegnung wieder ein Heimspiel ist. Zu Gast sind die Astro Stars aus Bochum am 1. März, die schon einen Playoff-Platz sicher haben. Da sich die Gäste aber vielleicht noch eine andere Platzierung und somit einen potentiell angenehmeren Gegner erspielen können, dürfte auch dieses Spiel wieder alles abverlangen. Ob Jörn Wessels nach einer Bänderdehnung im Sprunggelenk wieder dabei sein kann, steht noch nicht fest. “Ich hoffe gegen Ende der Woche wieder ins Training einsteigen zu können, momentan ist der Fuß noch geschwollen.”

Beruhigend für die Verantwortlichen, dass Familie Kelley auch dann noch in Deutschland weilen und den Sohn beziehungsweise Neffen vielleicht wieder zu einer guten Leistung anspornen.

Chris Flores (Uni Riesen) kämpft mit Preston Wynne (erzielte 23 Punkte für Weder Ems) um den Ball. Foto: Jan Kaefer
Chris Flores (Uni Riesen) kämpft mit Preston Wynne (erzielte 23 Punkte für Weder Ems) um den Ball. Foto: Jan Kaefer

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