RB Leipzig verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen. Auf dem Betzenberg kamen die Rasenballer gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Die Tore schossen Yussuf Poulsen (16.) und Simon Zoller (20.).

Sechs Spieltage vor Saisonende heißt es für RB “Alles oder Nichts”. Nur mit einem Dreier dürfen sich die Leipziger noch Aufstiegshoffnungen machen. Kein leichter Job. Die Gastgeber haben auf dem Betzenberg in dieser Saison noch nicht verloren. Achim Beierlorzer probiert etwas Neues, indem er Yordy Reyna in einem 4-1-4-1 als einzigen Mittelstürmer bringt.

Die Rasenballer sind in Kaiserslautern nicht willkommen. Bei jeder Leipziger Ballberührung schallt ein gellendes Pfeifkonzert durch das traditionsreiche Stadion. “Lautern sagt Nein zu RB”, steht auf einem großen Banner vor der Heimkurve. Es fliegen von dort auch vereinzelt Gegenstände in Richtung der RB-Spieler.

Auf dem Rasen setzen die Pfälzer ihre Gäste aus Sachsen früh massiv unter Druck. Die Partie ist zweikampfbetont. Die Leipziger halten gut mit. Die Fans erleben zwei Zweitligisten auf Augenhöhe. Teigl schaltet nach Lauterer Ballverlust im Mittelfeld um, um gen Strafraum zu marschieren. Der Ball wandert über Forsberg im Sechzehner zu Poulsen. Der Däne zieht ab. FCK-Keeper Müller kann den Einschlag nicht verhindern (16.). Leipzig liegt vorn – für vier Minuten.

Denn die Gastgeber schlagen zurück. Coltorti kann Stögers Distanzschuss noch parieren. Der Ball springt zurück zu dem Lauterer, der einen Sahnepass in die Tiefe des Strafraums auf den freistehenden Zoller spielt. Der 23-Jährige steht am Torraum frei vor einem machtlosen Leipziger Schlussmann. Unglücksrabe Tim Sebastian hebt das Abseits knapp auf. Die Pfälzer dürfen jubeln (20.).

Doch Simon Zoller gleicht für Kaiserslautern in der 20. Minute das aus. Foto: GEPA Pictures
Doch Simon Zoller gleicht für Kaiserslautern in der 20. Minute aus. Foto: GEPA Pictures

Bis zum Pausenpfiff nimmt die Partie weiter an Fahrt auf. Beide Mannschaften kommen zu einigen Chancen. Neutrale Zuschauer fühlen sich für Zweitliga-Verhältnisse gut unterhalten. Bitter: Simon Zoller muss das Feld kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt räumen. Der Verlust wiegt schwer.

Die Pfälzer tun sich im zweiten Durchgang schwer, Torgefahr zu kreieren. Harte Tacklings und kleine Rangeleien beider Seiten verhindern einen zügigen Spielfluss. Die Fans müssen sich gedulden. Nach gut einer Stunde muss Müller endlich einen Kaiser-Freistoß vom linken Flügel parieren (64.). Im Gegenzug steht Jacob nach Vorarbeit von Zimmer völlig frei vor Coltorti. Der Lauterer schießt links vorbei (65.). Das hätte das zweite Tor sein müssen.

Die Schlussphase: Forsberg hebt den Ball im Lauf über das Tor (72.). Orban köpft eine Freistoß-Flanke deutlich über den Kasten (77.). Coltorti pariert aus kürzester Distanz einen Schuss von Rink, den Demirbay im letzten Moment ins Tor zu verlängern versucht (81.). Forsberg muss nach Ellenbogencheck gegen Stöger mit Gelb-Rot vom Platz (89.). Rink scheitert im Eins-zu-Eins gegen Coltorti (90.+3).

Die Leipziger liefern am Betzenberg eines ihrer besseren Auswärtsspiele in dieser Saison ab, das aber vom Prädikat “überragend” weit entfernt ist. Trotzdem ist das Remis höchstwahrscheinlich zu wenig, um noch mal ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können. Leipziger Spieler und Fans können sich gedanklich allmählich auf eine weitere Zweitliga-Saison einstellen. Am Freitag treffen die Rot-Weißen im Zentralstadion auf Darmstadt 98 (Anstoß: 18:30 Uhr).

Die Statistik zum Spiel

1. FC Kaiserslautern:
Müller – Schulze, Orban (C), Heubach, Löwe – Ring, Karl, Matmour, Stöger, Zimmer – Zoller (41. Jacob)

RB Leipzig:
Coltorti – Klostermann, Sebastian, Rodnei, Jung – Kimmich (83. Kimmich) – Teigl, Kaiser (C), Forsberg, Reyna (80. Rebic) – Poulsen

Tore:
0:1 Poulsen (16.), 1:1 Zoller (20.)

Gelbe Karten:
Matmour (2) | Reyna (2)

Gelb-Rote Karte:
– | Forsberg (89., wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter:
Robert Hartmann (Wangen)

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Keine Kommentare bisher

“Trotzdem ist das Remis höchstwahrscheinlich zu wenig, um noch mal ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können.”

So könnte es sein, aber der Ball ist trotzdem rund. Deshalb …..

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