Zuhause sind die Rasenballer stark. Gegen den 1. FC Nürnberg siegt RB Leipzig am Sonntag zum dritten Mal in Folge vor heimischem Publikum. Beim 2:1 (0:1) gegen den "Glubb" drehten Yordy Reyna (46.) und Dominik Kaiser (76.) einen Rückstand.

Vor dem Spiel lieferten sich Nürnberger Fans im Hauptbahnhof kleine Scharmützel mit der Polizei. Im Stadion gaben die Gäste auf einer großen Zaunfahne ihr Motto des Spieltags aus. “Glubb against the Machine”. Passend dazu hüllten sich die Ultras in rote Plaste-Überzieher. Das sollte der kreative Teil des Protests sein, den die Franken ins Zentralstadion tragen wollten.

Nicht schön: Einige Anhänger von Rapid Wien, die mit dem Club eine Fanfreundschaft pflegen, beleidigen mit einem Banner Sharif Shoukry. Der RB-Mediendirektor war 2011 von den Österreichern in die Messestadt gewechselt.

Seltsame Ostergrüße aus dem Gästeblock. Foto: Henriette Fröhlich
Seltsame Ostergrüße aus dem Gästeblock. Foto: Henriette Fröhlich

Achim Beierlorzer gab heute Yordy Reyna die Chance, von Beginn zu spielen, weil Omer Damari wegen Adduktorenproblemen aussetzten musste. Einen besonderen Grund zur Freude hatte Henrik Ernst. Der Mittelfeldspieler zählte erstmalig seit seinem Kreuzbandriss im Februar 2014 wieder zum Pflichtspielkader.

Die Rasenballer erwischen einen ihrer schlechteren Tage. In der Anfangsviertelstunde erspielen sich die Franken drei Hochkaräter am Stück. Kerk legt kurz nach Anpfiff quer in den Rückraum auf Burgstaller, dessen Schuss Coltorti ins Aus lenkte (2.). Ein Heber landet im Sechzehner vor den Füßen von Stark. Der Nürnberger schießt direkt auf den herbeieilenden RB-Keeper (3.). Kerk spielt von der linken Außenbahn quer in den Rückraum auf den freistehenden Stark. Diesmal verfehlt der Mittelfeld-Spieler das Tor (7.).

Die Leipziger bemühen sich, ihre Spielphilosophie mit dem aggressiven Gegenpressing zu verwirklichen. Die Offensiv-Aktionen laufen allerdings viel zu oft ins Leere. Der FCN ist im ersten Durchgang schlicht die bessere Mannschaft.

Yussuf Poulsen. Foto: Henriette Fröhlich
Yussuf Poulsen. Foto: Henriette Fröhlich

In der 29. Minute belohnen sich die Gäste für ihren disziplinierten Auftritt. Burgstaller verlängert einen Kerk-Freistoß aus dem Halbfeld unhaltbar in die Maschen. Der Rückstand kommt für die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Denn eine gute RB-Chance bekamen die 30.479 Zuschauer bis dahin nicht zu Gesicht. Reyna könnte vor der Pause immerhin ausgleichen. Doch der Leipziger schießt nach Vorlage durch Poulsen in der Box nur seinen Gegenspieler an (38.).

Nach dem Seitentausch blühen die Leipziger auf. Klostermann setzt sich auf der rechten Außenbahn bis zur Grundlinie durch. Sein Querpass findet im Rückraum den Weg zu Reyna, der souverän verwandelt (46.). Das Tor setzt bei den Rot-Weißen ungeahnte Kräfte frei, so dass der neutrale Zuschauer nun einen Schlagabtausch mit offenem Visier erlebt.

Nürnberg kommt durch Kerk (66.) und Schöpf (75.) zu Chancen. Dominik Kaiser erreicht im Rückraum einen eigentlich schon geklärten Ball. Der Leipziger Spielmacher nimmt Maß – und trifft. Die RB-Kurve bebt (76.). In den Schlussminuten darf Henrik Ernst zur Freude der Fans sein Comeback auf dem Platz feiern. Die Nürnberger kommen nicht mehr zum Ausgleich, so dass die Rasenballer den dritten Heim-Dreier in Serie feiern können.

In der Tabelle ziehen die Leipziger zumindest für eine Nacht an Fortuna Düsseldorf vorbei auf Platz 6. Nächsten Sonntag ist RBL beim VfL Bochum zu Gast (Anstoß: 13:30 Uhr).

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig:
Coltorti – Teigl, Klostermann, Rodnei, Jung (40. Compper) – Hierländer (46. Sebastian), Kimmich, Kaiser (C), Forsberg (85. Ernst) – Poulsen, Reyna

1. FC Nürnberg:
Schäfer (46. Rakovsky) – Celustka (78. Nikci), Petrak, Hovland, Pinola – Stark, Polak, Kerk, Schöpf – Burgstaller, Sylvestr (78. Mlapa)

Tore:
0:1 Burgstaller (29.), 1:1 Reyna (46.), 2:1 Kaiser (76.)

Gelbe Karte:
Stark, Pinola

Zuschauer:
30.479

Schiedsrichter:
Sven Jablonski (Bremen)

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