Zweimal lagen die Leipziger bei den Münchner Löwen in Führung, zweimal mussten sie den Ausgleich hinnehmen. Am Ende trennen sich 1860 und RBL 2:2. Es ist das dritte Unentschieden in Folge für die Leipziger. Weil auch die Konkurrenz patzt, bleibt der Rückstand auf die Ligaspitze überschaubar.

Die Partie beginnt turbulent. Bereits nach drei Minuten bietet sich dem für Bruno neu ins Spiel gekommenen Poulsen die erste große Gelegenheit zur Führung. Am Strafraum luchst er einem Gegenspieler den Ball ab, legt ihn sich dann jedoch zu weit vor, so dass Löwen-Keeper Eicher dazwischenkommt. Nur zwei Minuten später die nächste Chance: Nach einem Freistoß von Kaiser bringt Innenverteidiger Orban den Ball per Kopf aufs 60er-Gehäuse. Eicher ist noch dran und verlängert den Ball Richtung langes Eck. Dort kommt Sabitzer dran und verwandelt – das Tor zählt wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht.

Es geht weiter Schlag auf Schlag. Sechste Minute: Jung schickt Selke, der von rechts in den Strafraum flankt. Forsberg schiebt locker zum 1:0 ein. Achte Minute: Orban verliert am eigenen Strafraum den Ball, Okotie läuft auf der Torauslinie nach innen, passt nach hinten und findet Wolf, der aus kurzer Distanz mühelos verwandelt.

Im Anschluss ist von den Löwen lange Zeit gar nichts mehr zu sehen. Sie beschränken sich aufs Verteidigen und machen selbst das nicht sonderlich gut. Viele Ballverluste ermöglichen es den Rasenballern eigentlich, gefährliche Möglichkeiten zu erzwingen. Doch am Strafraum fehlt die Zielstrebigkeit, weswegen zwangsläufig irgendwann der Ball wieder beim Gegner landet.

Erst zehn Minuten vor der Pause nimmt das Spiel wieder Fahrt auf. Nach einer Ecke kommt Adlung aus der Ferne zum Schuss – Coltorti klärt mit seiner ersten Tat des Spiels zur Seite (34.). Auf der Gegenseite versucht es Poulsen mit einer Einzelaktion – seinen Schuss blockt jedoch Schindler ab (36.). Wie schon zu Beginn der Hälfte vergibt Poulsen auch am Ende einen Hochkaräter: Nach einem Schuss von Forsberg, den Eicher lediglich abprallen lässt, steht Poulsen frei vor dem Tor, haut die Kugel jedoch aus kurzer Distanz deutlich drüber (42.).

Auch nach dem Seitenwechsel fehlt im Spiel der Gäste die Zielstrebigkeit. Die Dominanz ist vorhanden, doch vor allem die Ungenauigkeit in den Pässen verhindert Chancen. Wenn sich Forsberg mal durchsetzt und eine Flanke in den Strafraum bringt (62.), dann zählt das schon zu den bemerkenswerteren Szenen. Eher wie aus dem Nichts kommt daher die erneute Führung, als der frisch eingewechselte Halstenberg den Ball von der Torauslinie in die Mitte spielt, wo Sabitzer ihn verstolpert, dann jedoch Selke zur Stelle ist und zum 2:1 trifft (67.). Noch unglücklicher agiert Sabitzer in der 78. Minute, als er in der gegnerischen Hälfte den Ball verliert und 1860 einen Konter erfolgreich zum erneuten Ausgleich abschließt: Okotie war dabei eigentlich von zwei RBL-Verteidigern begleitet worden, dennoch kommt er zum Abschluss. Coltorti sieht den Schuss ins kurze Eck wohl recht spät, muss ihn aber dennoch halten. Allzu scharf ist der Ball nicht geschossen.

Danach ist endlich etwas Feuer drin in der Partie, auch das Heimpublikum auf den Haupttribünen erwacht nun. In der 84. Minute hätte Sabitzer mit etwas Glück einen Elfmeter zugesprochen bekommen können; der Schiedsrichter wertet seinen Sturz jedoch als Folge eines sauberen Zweikampfes. In den letzten Minuten der Partie ist dann eher der Gastgeber am Drücker. Chancen ergeben sich allerdings auf beiden Seiten nicht mehr. Die Leipziger dürften enttäuscht nach Hause fahren. Die heutige Partie war ein deutlicher Rückschritt.

Die Statistik zum Spiel

TSV 1860 München:
Eicher – Kagelmacher, Schindler (C), Rodnei, Wittek – Degenek, Adlung – Vollmann (76. Mvibudulu), Liendl, Wolf (87. Mugosa) – Okotie

RB Leipzig:
Coltorti – Teigl, Klostermann, Orban, Jung (67. Halstenberg) – Ilsanker, Kaiser (C, 46. Bruno) – Poulsen (82. Quaschner), Sabitzer, Forsberg – Selke

Tore:
0:1 Forsberg (6.), 1:1 Wolf (8.), 1:2 Selke (67.), 2:2 Okotie (78.)

Gelbe Karten:
Wittek (2) | –

Schiedsrichter:
Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer:
21.600

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