Mit einem 1:0-Arbeitssieg bei Arminia Bielefeld kehrt Rasenballsport Leipzig an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga zurück. Das entscheidende Tor erzielte Selke kurz vor dem Pausenpfiff.

Zwei Wochen hatte RB-Leipzig-Cheftrainer Ralf Rangnick Zeit, um aus der überraschenden 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Die einzigen Änderungen ergaben sich jedoch in der Abwehr, in die der gegen seinen Ex-Club gesperrte Orban und der zuvor verletzte Klostermann zurückkehrten.

Der Zweitligaaufsteiger, der zehn seiner bisher 14 Partien Unentschieden gespielt hatte, war zu Beginn die überlegene Mannschaft. Es dauerte bis zur 28. Minute, bis die Leipziger erstmals aufs Tor schossen – Forsbergs Distanzschuss aus 20 Metern blieb jedoch ungefährlich. Zuvor hatte RBL-Ceeper Coltorti bereits zweimal eingreifen müssen. Beide Male sorgte Nöthe für Gefahr, erst mit einem Kopfball (21.), dann per Volleyschuss (27.).

Nach einer halben Stunde verloren die Arminen jedoch ihre hohe Konzentration, so dass die Gäste die Spielkontrolle übernahmen. In der 38. Spielminute vergaben sie zunächst noch eine hochkarätige Gelegenheit: Halstenberg lief auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und brachte den Ball an die Fünf-Meter-Linie – von dort aus scheiterte Sabitzer jedoch an Arminia-Keeper Hesl. Selke machte es zwei Minuten später besser, als er nach einem Demme-Zuspiel und aus kurzer Distanz Hesl tunnelte und RB Leipzig so mit 1:0 in Führung brachte. Weitere zwei Minuten später hatte er die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen, verpasste jedoch ebenso wie Forsberg eine scharfe Hereingabe von Sabitzer.

Mit Pausenpfiff gingen die Spieler in die Kabine und Helfer brachten ein den Mittelkreis füllendes Werbebanner für eine Baumarktkette aufs Spielfeld. Wenige Meter davon entfernt war 45 Minuten zuvor noch ein Spruchband mit der Aufschrift “Die Ware Fußball ist nicht der wahre Fußball” zu sehen. Auch mit seiner Anzeigetafel zeigte sich die Arminia widersprüchlich. Neben dem Logo des DSC waren dort zahlreiche Sponsoren zu sehen, nicht jedoch das Wappen der Rasenballer.

RBL-Ceeper Coltorti ließ kein Tor zu. Foto: GEPA Pictures
RBL-Ceeper Coltorti ließ kein Tor zu. Foto: GEPA Pictures

Die Bielefelder zog es nach Wiederanpfiff mehrmals in den RBL-Strafraum, vor allem über Konter. Bevor es gefährlich werden konnte, war jedoch stets ein Leipziger dazwischen. Die einzige wirkliche Gelegenheit in dieser Phase des Spiels ergab sich in der 58. Minute: Klos ließ eine lange Flanke für Schütz abprallen, dessen Schuss aus zehn Metern jedoch am Außennetz landete. Beide Mannschaften schafften es einige Male in die gegnerischen Strafräume, aus denen der Ball mit Glück jedoch jedes Mal herausbefördert werden konnte.

Wie schon im ersten Durchgang ließ der erste Torschuss der Leipziger lange auf sich warten. Nachdem Kaiser einen Pass geschickt passieren ließ, zog Selke aus 15 Metern zentral, jedoch mit zu wenig Kraft ab – Hesl hielt (67.). Danach wurde es wild im Strafraum der Heimmannschaft. Ilsankers Schuss wurde vom herausgeeilten Hesl so abgefälscht, dass der Ball im hohen Bogen Richtung Tor flog, wo ein Abwehrspieler im letzten Moment klären konnte (73.). Die Arminen benötigten daraufhin noch einige Augenblicke, um die Situation klären zu können.

Der Gastgeber gab sich nicht geschlagen, rannte jedoch meist ohne große Wirkung das Tor von Coltorti an. Dieser musste in der 90. Minute noch einmal zur Glanztat schreiten, als er einen Schuss des frei stehenden Klos parierte. Es blieb am Ende beim 1:0-Auswärtssieg. RB Leipzig ist zurück an der Spitze der 2. Fußball-Bundesliga.

Die Statistik zum Spiel

Arminia Bielefeld:
Hesl – Dick, Börner, Salger, Schuppan – Junglas (66. Görlitz), Behrendt (85. Ulm), Schütz, Hemlein (46. Müller) – Nöthe, Klos (C)

RB Leipzig:
Coltorti – Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg – Kaiser (C), Ilsanker, Demme (80. Khedira) – Sabitzer, Forsberg (66. Jung) – Selke (73. Poulsen)

Schiedsrichter:
Timo Gerach (Landau)

Tor:
0:1 Selke (40.)

Gelbe Karten:
Salger (3) | Kaiser (4)

Zuschauer:
18.664 in der SchücoArena | Bielefeld

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