Rasenballsport Leipzig hat in der laufenden Bundesliga-Saison noch kein Spiel verloren. Gegner Darmstadt 98 war zumindest daheim in vier Spielen (jeweils zwei Siege und Unentschieden) nicht zu bezwingen. Am Wochenende (Samstag, 15:30 Uhr) kommt es im Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor zum Duell zweier Teams, die sich bereits aus vergangenen Spielzeiten kennen.

Der SV Darmstadt 98 hat RBL gewissermaßen durch die Ligen begleitet. In der Saison 2013/14 schafften beide Mannschaften den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Falle der Leipziger war das aufgrund der finanziellen Möglichkeiten keine Sensation, aber dennoch nicht selbstverständlich, schließlich war das Team erst ein Jahr zuvor aus der Regionalliga aufgestiegen. Für Darmstadt hingegen war der Erfolg eine Sensation. In der Vorsaison waren die Hessen tabellarisch abgestiegen, durften jedoch in der Liga bleiben, weil ausgerechnet dem Regionalrivalen Kickers Offenbach die Lizenz für die folgende Saison verweigert wurde.

In der 2. Bundesliga setzte sich die Erfolgsgeschichte des SVD nicht minder sensationell fort. Am Ende der Saison 2014/15 feierte die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster den Aufstieg in die 1. Bundesliga, in der sie zuvor letztmals 1982 vertreten war. RB Leipzig hingegen gelang der Aufstieg bekanntlich erst ein Jahr später. Da Darmstadt – auch das kam überraschend – nach dem Bundesliga-Aufstieg die Klasse halten konnte, treffen beide Vereine nach einer Saison Pause nun wieder aufeinander.

Es ist bereits das fünfte Duell in einer deutschen Profiliga, das Darmstadt und RB Leipzig gegeneinander bestreiten. Neben dem zweitklassigen Heidenheim sind die „Lilien“ somit schon so etwas wie ein alter Bekannter – in Relation zur noch jungen Vereinsgeschichte des Emporkömmlings.

Liest man im Fanforum und in den Sozialen Medien, so ist die Hoffnung unter RBL-Anhängern weit verbreitet, nicht ausgerechnet gegen diesen Gegner die erste Saisonniederlage zu kassieren. Vor allem aus der Fanszene der „Lilien“ hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Spitzen gegen die Leipziger gegeben. In Darmstadt fand vor mehr als zwei Jahren das Gründungstreffen der mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen Initiative „Nein zu RB“ statt. Ein Darmstadt-Fan war es auch, der etwa zur gleichen Zeit eine Online-Petition startete. Ziel: Die DFL sollte den Leipzigern die Lizenz für die 2. Liga verweigern.

In Erinnerung geblieben sind auch die eigentlichen Spiele gegen den Club. Das 1:0 vor knapp 40.000 Zuschauern im April 2014 brachte RBL ein großes Stück Richtung 2. Liga. Ein Jahr später – ebenfalls im Heimspiel – brachte Keeper Fabio Coltorti mit einem Tor in der Nachspielzeit die Leipziger zu einem 2:1-Erfolg. Der Bundesliga-Aufstieg war zu diesem Zeitpunkt zwar schon nicht mehr in Sicht, dennoch zählen der Treffer und die damit verbundenen Jubelschreie für viele Fans bis heute zu den prägendsten Stadionerlebnissen. Selbst Fußballinteressierte, die RB Leipzig mit Skepsis beobachten, zollten dem Team damals Respekt – allein schon deshalb, weil es den Torwart beim Stand von 1:1 in den gegnerischen Strafraum schickte. Üblicherweise geschieht dies nur bei knappen Rückständen.

Mehr als 1.000 Leipziger werden am Samstag die Reise nach Darmstadt, wo mittlerweile Norbert Meier an der Seitenlinie steht, antreten. Bis auf den Langzeitverletzten Lukas Klostermann, der vor dem jüngsten Heimspiel gegen Werder Bremen seine Vertragsverlängerung bekanntgab, steht Cheftrainer Ralph Hasenhüttl der komplette Kader zur Verfügung. Auch Marcel Sabitzer ist wieder fit und dürfte zumindest eine Option für eine Einwechslung sein.

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