In einer packenden Schlussphase, die nichts für Menschen mit angeborener Herzschwäche war, unterlagen die Handballer des SC DHfK Leipzig den Füchsen Berlin mit 26:24 (13:13). Auf Grund der Auslosung waren die Hauptstädter Heimmannschaft in diesem Zweitrundenspiel des DHB-Pokals. Eine ärgerliche Schwächephase in der zweiten Halbzeit verhinderte einen Leipziger Sieg. Immerhin ist nun klar, sowohl spielerisch als auch vom Kampfgeist können die Leipziger in der ersten Liga mit solch einer Leistung mithalten.

Das Mithalten gelang auch in der gesamten ersten Halbzeit sehr gut. Die Abwehrreihe verschob sich gut, gelang den Berlinern doch der Durchbruch, war Felix Storbeck oft zur Stelle und hielt die Grün-Weißen im Spiel. „Felix hat sich heute ein Extra-Kompliment verdient, wir sind aber darauf angewiesen, dass in der ersten Liga immer einer unserer Torleute so sticht“, erzählte Christian Prokop den Journalisten nach dem Spiel.

Der so Gelobte zeigte sich aber auch von der Leistung seiner Mannschaftskollegen beeindruckt. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut mitgehalten und richtig gut gespielt.“ In der Tat waren auch im Angriff die Variationen vielfältiger als in der Vorsaison. Zu sehr hatten es damals im Viertelfinale des Pokals die DHfKler durch den zu starken Innenblock der Berliner versucht.

Dieser stand zwar auch am Sonntagnachmittag brillant, doch es waren deutlich bessere Ideen vorhanden, das Bollwerk zu umspielen. Auch Philipp Pöter ließ dabei verbesserte Fähigkeiten als Spielmacher erkennen. Mit sechs verwandelten Siebenmetern und zwei Toren aus dem Spiel war er auch erfolgreichster Werfer.

Christoph Steinert (#4, DHfK) sucht die Lücke für den Wurf. Foto: Jan Kaefer
Christoph Steinert (#4, DHfK) sucht die Lücke für den Wurf. Foto: Jan Kaefer

Auf Seiten der Füchse gebührte dieser Titel wieder einmal Petar Nenadic mit ebenfalls 8 Toren, allerdings komplett aus dem Spiel. Der Schlüssel zur Aufholjagd war auch, dass mit Thomas Oehlrich im Innenblock ein Positionswechsel geschah, der zu geblockten Würfen von Nenadic führte. Dies brachte einfache Tore durch Tempogegenstöße und ließ den Rückstand binnen zwölf Minuten schwinden. „Wir können stolz sein, uns nach sechs Treffern Rückstand (44. Minute) so herangekämpft zu haben. Das heutige Spiel lässt auf eine tolle Saison hoffen.“

Spätestens nach dem Ausgleich durch drei Tempogegenstöße über Marvin Sommer drehten auch die 1.219 Zuschauer in der Arena auf. Kaum jemand hielt es auf den Schalensitzen, und die Temperatur schien noch einmal zu steigen. Silvio Heinevetter war es, der mit zwei Paraden seinen Berlinern den Sieg sicherte.

Alen Milosevic (#34, DHfK) ist seinen Berliner Bewachern entwischt. Foto: Jan Kaefer
Alen Milosevic (#34, DHfK) ist seinen Berliner Bewachern entwischt. Foto: Jan Kaefer

Auch er sprach voller Respekt über den Gegner: „Viele Aufsteiger tun sich sehr schwer mit der höheren Spielklasse und manche spielen eine gute Runde. Die Leipziger können mit solch einer Leistung zur zweiten Kategorie gehören. Wir lagen souverän vorne, haben dann dumme Fehler gemacht und sie haben uns stark überlaufen.“

Dass es nicht zu einem Weiterkommen für die Leipziger reichte, werden die Verantwortlichen verschmerzen können. Das Augenmerk liege klar auf der Liga und dem Klassenerhalt, sagte Geschäftsführer Karsten Günther bereits am Donnerstag beim Pressegespräch. Mit dem HSV Hamburg ist am kommenden Samstag ebenfalls eines der Schwergewichte zu Gast. Die Anwurfzeit ist um 17.15 Uhr.

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