Eines betonten die Verantwortlichen in der vergangenen Woche immer wieder: Das Ergebnis im Spiel gegen Rekordmeister Kiel war achtbar, aber die zwei Punkte gegen TuS Nettelstedt-Lübbecke viel wichtiger. Nach nervenaufreibender Schlussphase konnten die Leipziger diese auch einfahren. Zuvor hatten sie zwar lange geführt, sich aber nie entscheidend absetzen können, so dass die Gäste in der 56. Minute zum 24:24 ausglichen. Letzlich reichte es für einen 26:24-Sieg.

Ein Showdown wie nach Drehbuch also. Christoph Steinert – als bester Torschütze – machte auch das Selbstbewusstsein als Faktor aus: „Mit 15 Punkten und den tollen Fans im Rücken können wir bestimmt selbstbewusster auftreten als TuS mit 2 Punkten und der roten Laterne. Nettelstedt-Lübbecke hat unglaubliche Individualisten, die können echt stark decken. Weil sie das auch noch einmal zeigten, wurde es am Schluss noch einmal so eng für uns.“

Auch Felix Storbeck – nach dem Ausfall von Milos Putera (Bizepssehnenabriss) die erste Wahl im Tor – sah die mentale Leichtigkeit als Faktor: „Ich habe selber schon ganz unten in der Tabelle gestanden. Wenn viele Spiele knapp verloren gehen, denkt man automatisch daran, dass das wieder passieren könnte. Da fehlt schon einmal die Sicherheit im Abschluss.“

Philipp Pöter kämpfte und rackerte, doch ein Torerfolg blieb ihm diesmal verwehrt. Foto: Jan Kaefer
Philipp Pöter kämpfte und rackerte, doch ein Torerfolg blieb ihm diesmal verwehrt. Foto: Jan Kaefer

Ganz so sicher präsentierte sich allerdings auch der SC DHfK nicht bei den Torwürfen. Philipp Pöter war trotz guter Wurfentscheidungen der Pechvogel auf Leipziger Seite. Sieben Fehlwürfe standen am Ende zu Buche, auch mit dem Schlusspfiff erwies sich Nikola Blazicko für ihn an diesem Abend als unbezwingbar. Für starken Einsatz hätte sich der Spielmacher diesen Treffer auf jeden Fall verdient gehabt, es sollte eben nicht sein.

Und so hing es auch nicht an Pöter allein, dass Trainer Christian Prokop mit der Chancenverwertung nicht zufrieden war: „Wir haben schon mit unseren Chancen geschludert und waren in Überzahl auch nicht so stark“, sagte er heiser in der Pressekonferenz. „Statt 4:4 steht es dann 2:4 und wir kommen nur drei Tore weg, statt mal auf fünf Treffer davon zu ziehen“. Dass eine starke Mannschaft dann noch einmal zurück komme, damit habe er gerechnet.

Attackiert von Niclas Pieczkowski (#14, N-Lübbecke) kommt Aivis Jurdzs (#7, DHfK) dennoch zum Torwurf. Foto: Jan Kaefer
Attackiert von Niclas Pieczkowski (#14, N-Lübbecke) kommt Aivis Jurdzs (#7, DHfK) dennoch zum Torwurf. Foto: Jan Kaefer

In der Tat zeigten sich die Gäste des Lobes würdig und vereitelten von der 50. bis 57. Minute erfolgreich alle Leipziger Abschlüsse. Zwar mussten die Westfalen für robustes Zweikampfverhalten einige Zeitstrafen hinnehmen, blieben aber gerade durch dieses Mittel im Spiel. Vuko Borozan schenkte den Leipzigern aus dem Rückraum einige Tore ein und drehte vor allem in der zweiten Hälfte noch einmal auf.

Es könnten also in der Tat die Nerven gewesen sein, die den Ausschlag zu Gunsten der Leipziger gaben. Mit gut 10 Minuten Spielzeit führte sich Matthias Lenz als Torwartvertretung gut ein. Er hatte nach der Insolvenz des TV Großwallstadt die Profikarriere zu Gunsten des Lehrerberufs ruhen lassen, bevor die Leipziger ihn nun als Zweitbesetzung holten.

Aus Lizenzgründen muss über einen Verbleib noch entschieden werden. Und sicher hat auch das Mannheimer Gymnasium, an dem Lenz unterrichtet, hier ein Wort mitzureden. Gegen Frisch Auf Göppingen wird er auf jeden Fall mitreisen. Das Spiel findet am Mittwoch, dem 23. Dezember statt. Bevor dann am 27. Dezember die Partie in Melsungen ansteht.

Christoph Steinert (#4, DHfK) war mit 7 Toren der erfolgreichste Spieler des Tages. Foto: Jan Kaefer
Christoph Steinert (#4, DHfK) war mit 7 Toren der erfolgreichste Spieler des Tages. Foto: Jan Kaefer

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar