Die Handballerinnen des HC Leipzig haben sich für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Im Ausscheidungsturnier im spanischen San Sebastian behielt der Deutsche Pokalsieger sowohl gegen HC Gomel (29:18) als auch gegen Hypo Niederösterreich (32:30) die Oberhand. Im Oktober und November kämpft der HCL nun mit HC Vardar (Mazedonien), Astrachan (Russland) und FTC Rail-Cargo Hungaria (Ungarn) um den Einzug in die CL-Hauptrunde.

Am Ende ist doch noch alles gut geworden, allen Widrigkeiten zum Trotz. Die chaotische Anreise des HCL-Teams am Donnerstag, die sich insgesamt 22 Stunden hinzog, kam nicht gerade als gutes Omen daher. Doch am nächsten Tag zeigten sich die Leipzigerinnen in der Halbfinal-Partie gegen den weißrussischen Meister HC Gomel hochkonzentriert. Mit einem klaren 29:18 (13:6)-Erfolg zogen sie ins entscheidende Finalspiel gegen Hypo Niederösterreich ein, das am Samstag ausgetragen wurde.

Der 8-fache Champions-League-Sieger stellte Leipzig erwartungsgemäß vor einige Probleme. Von Anfang an führte das Team aus dem niederösterreichischen Maria Enzersdorf. Nach 20 Minuten sah es beim Stand von 7:12 nicht rosig aus für den HCL. Erst kurz vor der Halbzeit sendeten sie wieder ein Lebenszeichen und machten innerhalb kurzer Zeit aus einem 10:15 (27.) einen 15:16-Pausenstand.

Nach Wiederbeginn übernahm Hypo allerdings wieder das Kommando und brachte wieder vier Tore zwischen sich und die Leipzigerinnen (17:21, 19:23). Doch die Truppe von Trainer Norman Rentsch gab sich nicht auf, schaffte eine Viertelstunde vor Schluss sogar den 24:24-Ausgleich. Das letzte Mal hatte es beim 2:2 remis gestanden.

Von jetzt an lief die Partie Kopf-an-Kopf. Karolina Kudlacz-Gloc, die mit 9 Treffern erfolgreichste Leipzigerin, markierte mit ihrem 29:28 (56.) die erste HCL-Führung des Spiels. Es blieb spannend. In die letzte Spielminute ging es mit einer 31:30-Führung. Den Gegenangriff versemmelte ausgerechnet Hypos 14-Tore-Schützin Gorica Acimovic.

Leipzig daher wieder im Ballbesitz und Coach Rentsch nahm 17 Sekunden vor Ultimo noch eine Auszeit. Die letzten Momente des Spiels hielt der HCL den Ball in seinen Reihen und machte mit einem Hubinger-Wurf alles klar – 32:30. Der Jubel war riesig. Und während die Österreicherinnen – die damit erstmals die Teilnahme an der CL-Gruppenphase verpasst hatten – noch mit leeren Augen auf dem Boden saßen, machten die Leipzigerinnen bereits Gruppenfotos mit den mitgereisten Fans.

Gleich das erste Gruppenspiel der Champions League am 15. Oktober führt den HCL ins 3.100 Kilometer entfernte Astrachan. Die Heimspiele in Leipzig sind noch nicht endgültig terminiert, finden aber in folgenden Zeiträumen statt: HC Vardar 21.-23. Oktober, FTC Rail-Cargo Hungaria 28.-30. Oktober, Astrachan 11.-13. November.

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. Hypo Niederösterreich 32:30 (15:16)
Qualifikation zur Champions League

HC Leipzig: Kramarczyk, Kurzke, Roth – Kudlacz-Gloc (9), Hubinger (7), Reimer (4), Lang (3), Bösch (2), Einarsdottir (2), Minevskaja (2), Schulze (2), Mazzucco (1), Rode, Sturm. Trainer: Norman Rentsch.
Hypo Niederösterreich: Flöck, Hajgato, Sanko – Acimovic (14), Bruneau (6), Haurum (3), Kiss (3), Kovacs (2), Dedic (1), Thurner (1), Berisha, Budecevic, Magloth, Topic, Vijunaite, Wess. Trainer: Martin Matuschkowitz.

Schiedsrichter: Jiri Opava/ Pavel Valek (Tschechien). Zwei-Minuten-Strafen: HCL 3x (Lang, Minevskaja, Schulze), Hypo 3x (Bruneau, Thurner, Budecevic). Siebenmeter: HCL 2/2 (Minevskaja 2/2), Hypo 7/6 (Acimovic 7/6). Zuschauer: 1.250 in San Sebastian (Spanien).

Mehr Infos zur Champions-League:
www.ehfcl.com/women/2016-17/rounds/1/Qualification+Tournaments

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