Das zweite Wunder der Woche ist ausgeblieben. Nach dem überraschenden Bundesligasieg des HC Leipzig am Dienstag gegen Metzingen, haben die Blau-Gelben am Samstag im Europacup gegen Krasnodar verloren. Trotz anhaltender Personalsorgen bewies die Mannschaft dabei erneut Moral und konnte zumindest die zweite Halbzeit gegen die favorisierten Russinnen für sich entscheiden.

Schon ein Blick auf die Aufgebote beider Kontrahenten sprach Bände: Aus Russland waren 16 (!) Akteure angereist, während es die Gastgeber gerade einmal auf einen Kader von 10 Spielerinnen brachten. Entsprechend überlegen startete Kuban in die Partie, zwang den HCL schon nach 6 Minuten und einem Stand von 1:4 zur ersten Auszeit.

Spürbare Besserung brachte die aber nicht. Nach einer Viertelstunde schienen die Weichen beim 4:10 gestellt. Als dann auch noch Torhüterin Kalinina aus der Ferne zum 8:16 (23.) traf, musste ein russisches Schützenfest befürchtet werden. Bis zur Halbzeit (12:19) änderte sich die Situation nicht mehr wesentlich. “Im EHF-Pokal sind die Gegner natürlich stärker. Da wirst du für jeden Fehler mit einem Kontertor bestraft”, beschrieb Michelle Urbicht.

Michelle Urbicht: "Wir haben nicht aufgegeben, haben uns immer wieder rangekämpft". Foto: Jan Kaefer
Michelle Urbicht: “Wir haben nicht aufgegeben, haben uns immer wieder rangekämpft”. Foto: Jan Kaefer

Nach Wiederbeginn setzten sich die Gäste langsam aber beständig immer weiter ab. Mitte der zweiten Hälfte war beim 18:28 (46.) erstmals eine Zehn-Tore-Differenz erreicht. HCL-Coach Norman Rentsch nahm die dritte Auszeit, nach der bei seiner jungen Truppe der Kampfgeist noch einmal richtig hochkochte.

Ähnlich wie am Dienstag gegen Metzingen, als der HCL die Partie in der Schlussphase noch drehte, fielen plötzlich die wichtigen Tore. Fünf Minuten vor dem Ende war Leipzig dadurch auf 25:30 heran. Überlisten ließ sich Krasnodar allerdings nicht mehr, siegte am Ende sicher mit 27:33.

“Wir geben alles, haben gut trainiert und kämpfen um jeden Punkt”, versicherte Urbicht. “Leider hat es nicht geklappt, das Spiel zu drehen, aber wir sind noch jung und unerfahren, müssen uns da erst noch ranarbeiten”. Eine weitere Übungsstunde für die Leipzigerinnen steht am 5. Februar (17 Uhr) bei Brest Bretagne in Frankreich an. Das Hinspiel in der Arena ging mit 15:34 noch deutlich verloren.

Luisa Sturm und Tamara Bösch (v.l.) gehen entschlossen gegen Irina Antonova vor. Foto: Jan Kaefer
Luisa Sturm und Tamara Bösch (v.l.) gehen entschlossen gegen Irina Antonova vor. Foto: Jan Kaefer

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. Kuban Krasnodar 27:33 (12:19)
EHF-Cup (Frauen), 4. Spiel

HC Leipzig: Kurzke, Roth – Mazzucco (4), Einarsdottir (2), Bösch (6/4), Reimer (6), Sturm (4), Urbicht (1), Rode (3), Guderian (1). Trainer: Norman Rentsch.
Kuban Krasnodar: Kalinina (1), Mikhaylyuta – Savinova (3), Danshina (1), Gariaeva, Dyachenko, Sudakova (2), Uskova (4), Koposova, V. Zhilinskayte (5/1), Marennikova (5/1), Y. Zhilinskayte (4), Nalivko (1), Gorshenina (3), Koroleva (2), Antonova (2). Trainer: Eugenij Trefilov.

Schiedsrichter: Daniel Krause Kjaer/ Nicklas Mark Pedersen (Dänemark). Zwei-Minuten-Strafen: HCL 2x (Bösch, Urbicht), Kuban 5x (Savinova, Uskova, V. Zhilinskayte, Gorshenina, Antonova). Siebenmeter: HCL 6/4 (Bösch 5/4, Reimer 1/0), Kuban 5/2. Zuschauer: 897 in der Arena Leipzig.

Mehr Infos zum EHF-Cup:
http://europeancup.eurohandball.com/ehfc/women/…

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar