Schuldenkrise hin, Personalsorgen her - die Handballerinnen des HC Leipzig haben am Samstag ihr sechstes Bundesligaspiel in Folge gewonnen und sich auf Platz 4 der Tabelle festgesetzt. "Wir sind in einer Euphoriewelle, die wir nicht brechen wollen", war die neue HCL-Kapitänin Alexandra Mazzucco zufrieden mit dem Auftritt ihres Teams vor immerhin 1.686 Zuschauern in der Arena.

Das Kapitänsamt hatte die 24-Jährige von Torhüterin Katja Kramarczyk übernommen, die kürzlich zu Bayer Leverkusen gewechselt war und somit am Samstag an alter Wirkungsstätte für ihren neuen Verein zwischen den Pfosten stand.

In der ersten Halbzeit ging es zwischen beiden Teams eng zu. Beim Zwischenstand von 5:7 gab es nach einer Viertelstunde erstmals überhaupt eine Zwei-Tore-Differenz. Das war auch der Zeitpunkt, an dem die Leipzigerinnen den dringend nötigen Zwischenspurt einlegten. Mit fünf Treffern in Folge bogen sie die Partie zu ihren Gunsten herum (10:7, 21. Minute) und sollten von nun an nie mehr in Rückstand geraten.

Mit 7 Toren war Hildigunnur Einarsdottir beste Werferin der Partie - auch wenn ihr das nicht leicht gemacht wurde. Foto: Jan Kaefer
Mit 7 Toren war Hildigunnur Einarsdottir beste Werferin der Partie – auch wenn ihr das nicht leicht gemacht wurde. Foto: Jan Kaefer

Trotz der 14:12-Halbzeitführung sah man beim Pausentee im Lager des HCL noch Reserven: “Wir kamen zunächst nicht so gut ins Spiel wie sonst und waren mit unserem Angriff nicht so zufrieden”, verriet Mazzucco. “Wir haben viele Chancen liegen lassen und nicht genug in die Tiefe gefunden. Das wollten wir in der zweiten Halbzeit besser machen”.

Und es wurde besser. Nicht zuletzt durch eine stark aufspielende Hildegunnur Einarsdottir (7 Tore) erkämpften sich die mit nur acht Feldspielern angetretenen Leipzigerinnen bis zur 50. Minute einen soliden 25:18-Vorsprung. So ganz war der Drops aber noch nicht gelutscht, denn Leverkusen wollte sich nicht einfach ergeben.

Bis zur 58. Minute lief auf Leipziger Seite nicht mehr viel Zählbares zusammen, und die Gäste machten es mit einem 5:1-Lauf (26:23) für die Schlussphase noch einmal spannend. Doch als Einarsdottir zwanzig Sekunden vor dem Ende zum 27:23 traf, waren die letzten Zweifel beseitigt.

Die Gäste wurden von der Leipziger Abwehr individuell betreut. Foto: Jan Kaefer
Die Gäste wurden von der Leipziger Abwehr individuell betreut. Foto: Jan Kaefer

“Wir haben noch ein paar einfache Tore zugelassen”, blickte Mazzucco auf die Schlussphase zurück. “Letztendlich können wir aber stolz darauf sein, dass wir immer in Führung lagen und es nie wirklich eng werden haben lassen. Jetzt können wir den sechsten Sieg in Folge genießen”.

Die nächste Herausforderung wartet am kommenden Samstag (11. März/ 16 Uhr) auf die Blau-Gelben. Dann heißt es, alles dafür zu geben, dass die Siegesserie auch beim Tabellennachbarn in Buxtehude bestehen bleibt.

Unterdessen sind auf dem Unterstützungskonto des HC Leipzig (DE39860700240138430400) über 70.000 Euro eingegangen, wie der Verein vermeldete. “Wir hoffen weiterhin auf ganz viele Spenden und ganz viel Unterstützung”, bittet auch Alexandra Mazzucco im L-IZ-Interview darum, den HCL in dieser schwierigen Zeit nicht hängen zu lassen.

Der Dank an die Fans. Auch hier führt die neue HCL-Kapitänin Alexandra Mazzucco ihr Team an. Foto: Jan Kaefer
Der Dank an die Fans. Auch hier führt die neue HCL-Kapitänin Alexandra Mazzucco ihr Team an. Foto: Jan Kaefer

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. Bayer 04 Leverkusen 27:24 (14:12)
Handball, 1. Bundesliga (Frauen), 16. Spieltag

HC Leipzig: Kurzke, Roth РUrbicht (3), Einarsdottir (7), Mazzucco (1), Hubinger (5), B̦sch (2), Reimer (1), Minevskaja (6/4), Rode (2). Trainer: Norman Rentsch.
Bayer Leverkusen: Kramarczyk, Zec – Bijan, Seidel (1), Braun (1), Zschocke (2), Potocki (4), Adams (1), Berndt (2/1), Jochin (4/1), Janouskova, Berger (2), van de Wiel (1), Schilk (3), Rode (3). Trainerin: Renate Wolf.

Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck/ Simon Reich. Siebenmeter: HCL 4/4 (Minevskaja 4/4), Leverkusen 4/2 (Berndt 1/1, Jochin 2/1, Adams 1/0). Zwei-Minuten-Strafen: HCL 3x (Einarsdottir, Bösch, Minevskaja), Leverkusen 3x (Jochin, van de Wiel, Rode). Zuschauer: 1.686 in der Arena Leipzig.

Mehr Infos zur Frauen-Bundesliga:
www.hbf-info.de

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