Im ersten Heimspiel seit Mitte Dezember gelang es den SC DHfK Handballern prächtig, den Rhythmus in der „Festung Arena“ wieder aufzunehmen. Nach Niederlagen und einem unglücklichen Unentschieden in Lemgo, war den Männern von Christian Prokop der Hunger nach einem echten Erfolgserlebnis anzumerken. Hochkonzentriert behielten die Hausherren nach einer ausgeglichenen Anfangsphase stets die Kontrolle über die Partie.

Abgesehen von einer kleinen Schwächephase zu Beginn, die Prokop als Perfektionist gleich nach dem Spiel ausgemacht hatte: „Wir schenken die drei ersten Gegentore fast ohne Kontakt her. Da haben wir die Möglichkeiten verpasst, Chancen zu verhindern und dafür lieber gelbe Karten zu bekommen.“ Doch schnell hatten sich die Leipziger berappelt und lieferten nach den ersten Minuten eine Glanzleistung in der Abwehr ab.

Nur noch 5 Tore sollten den Gästen bis zur Pause gelingen. Defensiv wurden nur Würfe zugelassen, die Jens Vortmann in die Karten spielten, und der Torhüter hielt großartig. Selbst bei Duellen nahm er noch einige Chancen weg, so dass Göppingen auch in zwei Überzahl-Situationen nicht zum Zug kam.

Aivis Jurdzs steigt höher als die Göppinger Abwehr. Foto: Jan Kaefer
Aivis Jurdzs steigt höher als die Göppinger Abwehr. Foto: Jan Kaefer

Die aggressive Verteidigung brachte die Gäste scheinbar auch aus dem Konzept, so dass in Hälfte eins nicht viel zusammenlief. „Das ist ein Punkt, den ich nicht so recht verstehe“, sagte Magnus Andersson in der Pressekonferenz. „Wir haben so erfahrene Spieler, eigentlich sollten sie die Ruhe wahren können.“

Auch auf der anderen Seite des Feldes waren die Karten klar verteilt. Der Leipziger Angriff kam auf eine ordentliche Quote. Das Tempospiel über Gegenstöße und schnelle Mitte waren gewohnt stark, doch auch die Positionsangriffe fanden so gut wie immer ihr Ziel im Tor der Baden-Württemberger.

DHfK-Keeper Jens Vortmann trieb die Gäste schier zur Verzweiflung. Hier scheitert Niclas Barud mit einem freien Wurf am Leipziger. Foto: Jan Kaefer
DHfK-Keeper Jens Vortmann trieb die Gäste schier zur Verzweiflung. Hier scheitert Niclas Barud mit einem freien Wurf am Leipziger. Foto: Jan Kaefer

Im Laufe der Saison gelang es nicht immer, einen Vorsprung aus Halbzeit eins auch souverän zu halten, am Mittwochabend war das der Fall. Franz Semper und Lukas Krzikalla legten in Hälfte zwei noch eine Schippe drauf – Letztgenannter im ersten kompletten Heimspiel nach langer Verletzung.

„Wir waren konsequent im Angriff, haben aber mit der Abwehrleistung das Spiel gewonnen, das ist schon ein sehr geiler Abend,“ sagte der Rechtsaußen nach dem Spiel. Der Einschätzung, dass auch der hundertprozentige Wille und die Teamleistung den Ausschlag gegeben hätten, schloss sich Trainer Christian Prokop an. „Es war eine Wahnsinnsleistung im Gesamtpaket“, sagte er den Journalisten nach Spielschluss.

Kraftpaket Benjamin Meschke ist am Kreis von Zarko Sesum nicht zu halten. Foto: Jan Kaefer
Kraftpaket Benjamin Meschke ist am Kreis von Zarko Sesum nicht zu halten. Foto: Jan Kaefer

Folgerichtig war in der 50.Minute der Vorsprung auf zehn Tore angewachsen (26:16), immer noch offenbarten die Gäste Schwächen im Überzahlspiel, zu dem sie allerdings nicht häufig Gelegenheit bekamen. Und weiterhin nutzten die Leipziger eiskalt ihre Gelegenheiten – zumindest bis in die 54. Minute.

Dann wechselte zum einen Prokop noch einmal viele Spieler ein, zum anderen ruhten sich die DHfKler sichtlich auf dem Erreichten aus. „Das sollte nicht so sein, aber bei dem immer noch deutlichen Erfolg kann ich einmal über diese Nachlässigkeit hinwegsehen“, kommentierte Prokop die für seine Mannschaft torlosen Schlussminuten.

Zusammengefasst sahen 3.298 Zuschauer also ein paar schwächere Minuten zu Beginn und gegen Ende und dazwischen Handball, der den Klassenerhalt im Wiederholungsfall sichern sollte. Ebenfalls über den Sieg freuen kann sich auch der HC Leipzig, dem eine Ticketaktion nun 8.245 Euro an Unterstützung sichert.

Das nächste Heimspiel des SC DHfK findet in einer Woche – am 8. März – gegen den HSC Coburg statt. Anwurf ist erneut um 19 Uhr.

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