Mit der vielleicht besten Saisonleistung haben die Handballer des SC DHfK Leipzig am Mittwochabend den erhofften Erfolg gegen den großen Gegner erstritten. Schon in der ersten Halbzeit war eine überragende Abwehrleistung Schlüssel zur Führung, Torhüter Milos Putera hielt dazu glänzend. Kiel konnte nur kurz in der zweiten Halbzeit noch einmal herankommen, dann machten die Männer von Christian Prokop den Sack zu. „Wir hatten einen klaren Plan, ich habe bei Auswechslungen viel mit Bastian Roscheck geredet, um noch die Feinabstimmungen in der Abwehr zu erklären“. Als verlängerter Arm sei der Abwehrchef an diesem Abend besonders wichtig gewesen.

4.891 Zuschauer – bis auf die mitgereisten Kieler – feierten nach Spielende, als wäre ein Meistertitel gewonnen. „Oh wie ist das schön!“-Gesänge schallten schon Minuten vor Abpfiff von den Rängen. Denn ab der 50. Spielminute war der Sieg bei fünf Toren Vorsprung absehbar.

Mit großem Willen und Kampfgeist hatten die Leipziger zuvor allen Bemühungen der Rivalen getrotzt, mit Umstellungen der Abwehr und viel schnelleren Pässen bei Positionsangriffen die Führung der Hausherren zu egalisieren. „Das war bärenstark, wie die Mannschaft dagegengehalten hat“, kommentierte Geschäftsführer Karsten Günther nach der Partie.

Hinten alles dicht beim SC DHfK. Foto: Jan Kaefer
Hinten alles dicht beim SC DHfK. Foto: Jan Kaefer

Zugegeben, die Gäste mussten ohne zwei ihrer starken Torschützen auskommen, denn Domagoj Duvnjak und Rene Toft Hansen fehlten verletzungsbedingt. Dennoch, die überragende Abwehrleistung der Grün-Weißen machte den Sieg auch in dieser Höhe verdient und muss über 60 Minuten erst einmal gehalten werden.

Torhüter Milos Putera (13 Paraden) machte dies auch als Faktor zum Sieg aus: „Anders als im Final Four des Pokalwettbewerbs, haben wir über die gesamte Spielzeit die Abwehrleistung bringen können. Wir haben unseren besten Handball gespielt, das war eine tolle Mannschaftsleistung.“ – zu der der Slowake mit seinen Aktionen beitrug, denn als es in der 45. Minute nur noch 21:20 stand, halfen auch seine Paraden, den Abstand wieder zu vergrößern.

Maximilian Janke geht den Kielern durch die Maschen. Foto: Jan Kaefer
Maximilian Janke geht den Kielern durch die Maschen. Foto: Jan Kaefer

Dabei stand eigentlich auf der anderen Seite das vermeintlich beste Torhüter-Duo der Welt – mit Niklas Landin und Europameister Andreas Wolff, der den Dänen ab der 15. Minute ersetzte. „Unsere Torhüter kamen heute nicht so recht ins Spiel“, sagte Alfred Gislason. Vor allem aber schienen die Hausherren für jede Deckungsvariante eine passende Antwort zu haben.

Kiel versuchte es zwischenzeitlich mit einer 4-2 Deckung und wurde ausgespielt. Als Standard stellte Gästetrainer dann doch die 6-0 Verteidigung, die aber auch nicht genug Biss entwickelte, um die Leipziger zu kontrollieren. „Wir haben auch eine Mordswut nach unserer Leistung in Balingen im Bauch gehabt, die haben wir uns heute von der Seele gespielt“, so Lukas Binders Erklärung für das reibungslose Funktionieren der Offensive.

Niclas Pieczkowski (DHfK) wird von Ilija Brozovic bedrängt. Foto: Jan Kaefer
Niclas Pieczkowski (DHfK) wird von Ilija Brozovic bedrängt. Foto: Jan Kaefer

Zusätzlich spielten die Leipziger mutig und nutzten ihre Gegenstoßchancen konsequent. „Ich bin überglücklich über diesen Erfolg gegen einen großen Gegner. Wir haben eine bessere Abwehr gestellt als beim Final Four und große Disziplin im Angriff bewiesen. Das war nahe am Optimum“, lobte Christian Prokop und stellte auch ein Belohnungsbier in Aussicht.

Am 31. Mai folgt das nächste Heimspiel gegen den SC Magdeburg, bevor mit den Füchsen Berlin zum Saisonfinale am 10. Juni noch ein hochkarätiger Gegner in der Heimspielfestung antritt.

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