Esther Cremer (Wattenscheid) jubelte bereits im Vorlauf über die erreichte WM-Norm über 400 Meter. Leider reichte es für keine der drei siegreichen mitteldeutschen Dreispringerinnen zur benötigten Normweite. Über das Ticket nach Sopot in Polen durfte sich dafür Sprinter Christian Blum (Wattenscheid) freuen, der in 6,61 Sekunden auch Deutscher Meister wurde. Die Siege von Christina Schwanitz (Erzgebirge) und David Storl (Chemnitz) im Kugelstoßen waren zu erwarten, hätten daher in keinem Wettbüro eine gute Quote gebracht.

Trotz leichter muskulärer Probleme im Rücken gelangen David Storl starke 21,22 Meter. Eine beeindruckende Serie wie man sie sonst vom Chemnitzer kennt, konnte er nicht hinlegen. Nur einer seiner drei ungültigen Versuche ging wohl noch ein Stück weiter. Somit fährt der Weltmeister auch als Medaillenkandidat zur Hallen-WM.
Kugelstoß-Kollegin Christina Schwanitz vom LV Erzgebirge klagte über Motivationsprobleme: “Es ist nicht so leicht, bis an die äußerste Leistungsfähigkeit zu gehen, wenn ich mit 19,89 Metern schon eineinhalb Meter vor der Konkurrenz liege.” Diese bestand in erster Linie aus der Hallenserin Josephine Terlecki, die mit 17,50 Meter den Vizetitel errang. Damit verfehlte sie die angestrebte WM-Norm um 30 Zentimeter. Für Sopot nimmt sich Schwanitz dann die 20 Meter vor: “Man muss es ja auch ein bisschen spannend machen und sich noch etwas aufheben”, erzählte sie gewohnt gut gelaunt.

Im Stabhochsprung gab es zwar den Titel für Silke Spiegelburg (Leverkusen), einen guten Tag erwischte die Siegerin aber nicht. Bereits bei ihrem späten ersten Versuch über 4,51 Meter musste sie unter der Stange durchlaufen und hielt sich anschließend vom Schmerz gezeichnet die Wade. Sie sprang die Höhe anschließend im dritten Versuch, ließ aus und überquerte auch die 4,61 Meter erst im dritten Anlauf. Da aber Kristina Gadschiew (Zweibrücken) als einzig verbliebene Konkurrentin noch einen Fehlversuch mehr aufzuweisen hatte, reichte die Höhe zum Sieg. Spiegelburg versuchte sich noch am deutschen Hallenrekord von 4,78 Meter. Schon im Anlauf allerdings fehlte ihr Geschwindigkeit und nach dem Wettkampf versagte gar ihr Kreislauf, so dass sie entkräftet die Arena verließ.

Christian Blum (Wattenscheid) hatte im Sprint über 60 Meter als Vorlaufsieger die Norm schon geknackt, lief im Finale noch eine Hundertstelsekunde schneller und bestätigte somit seine starke Leistung. Damit schlug er Lucas Jakubczyk (Berlin) zeitgleich im Zielfotoentscheid. In einem würdigen Finale glückte auch der Start, ein Umstand der nicht jedem der Sprintrennen vergönnt war. Mehrere Athleten kritisierten lange Pausen des Starters, an einer Stelle wurde es auch den Fachkundigen im Publikum zuviel und Pfiffe gellten durch die Arena.
Auch am Sonntag gibt es mit dem Stabhochsprung der Männer, den Hochsprungwettbewerben und den Staffeln noch spannende Entscheidungen, in dem weitere Athleten die Chance auf die WM-Norm nutzen wollen.

Links zu leichtathletik.tv:

www.leichtathletik.tv/v/david-storl-siegt-überlegen
www.leichtathletik.tv/v/christina-schwanitz-der-letzte-kick-fehlt

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