Zum fünften Mal bildet die Arena Leipzig am Wochenende die Kulisse für eine Deutsche Hallenmeisterschaft der Leichtathleten. Zum ersten Mal allerdings ist diese bereits im Vorfeld komplett ausverkauft. Insgesamt 7.500 Zuschauer werden an beiden Wettkampftagen dabei sein. Elf Leipziger Teilnehmer haben bei diesen Titelkämpfen ein Heimspiel. L-IZ.de befragte die aussichtsreichsten von ihnen nach ihren Zielen.

Erik Balnuweit: Der Gold-Kandidat über 60m Hürden

Er ist der Titelverteidiger, er ist der Jahresbeste und er ist der einzige Deutsche, der bisher die Norm von 7,65 Sekunden für die Hallen-WM knacken konnte – und das sogar mehrfach. Klar, dass es an Erik Balnuweit nur eine Erwartung gibt: Gold! “Bei mir ist alles fit und es kann losgehen.”, gibt der 25-Jährige gegenüber L-IZ.de grünes Licht. “Ich freue mich auf das Heimspiel und gehe die ganze Sache mit einer gewissen Lockerheit und Spaß an. Ziel ist natürlich die Titelverteidigung und die Voraussetzungen sind sehr gut. Ich werde mich auf meinen Lauf und meine Schwerpunkte im Lauf konzentrieren – dann klappt das alles.”, ist der Favorit optimistisch.

Mit Maximilian Bayer startet noch ein zweiter Leipziger mit Finalchancen in den Hürdenwald. Alexander John dagegen wird nicht dabei sein. Er verzichtet aus gesundheitlichen Gründen auf die komplette Hallensaison.

Cindy Roleder: Silber über 60m Hürden ist realistisch

Ihre neue Leidenschaft gehört dem Mehrkampf. Da holte sich Cindy Roleder vor drei Wochen bereits DM-Bronze. In ihrer alten Spezialdisziplin, dem Hürdensprint, sollte am Samstag sogar Silber drin sein. “Über die Hürden möchte ich natürlich eine Medaille und wenn möglich mit Saisonbestzeit.”, steckt Roleder ihr persönliches Ziel ab. Mit einer Zeit von 8,17 Sekunden war sie in dieser Saison die Zweitschnellste des Landes – allerdings deutlich hinter Nadine Hildebrand (Sindelfingen/ 7,91 sek.), die momentan allen davon läuft. Als zweite Leipzigerin könnte es auch Amina Ferguen ins Hürdenfinale schaffen.

Doch in Leipzig wird Cindy Roleder außerdem in ihrer zweiten “Schokoladendisziplin” mitmischen: Dem Weitsprung. “Im Weitsprung möchte ich mit viel Spaß vielleicht Bestleistung oder in der Nähe von 6,30 Meter springen. Was für eine Platzierung dabei herauskommt wird sich zeigen.”, so die 24-Jährige. Eine Medaille wäre allerdings eine riesige Überraschung.

Roy Schmidt und Martin Keller: Eine Staffel-Medaille im Sinn

Im Sommer hatte die 4x100m-Staffel des LAZ in einer sensationellen Zeit erstmals den Meistertitel ersprintet. Mit Roy Schmidt, Martin Keller und Erik Balnuweit stehen drei von ihnen nun auch in der Halle und über die längere 4x200m-Distanz im Leipziger Team. Vervollständigt wird das Quartett diesmal vom wiedergenesenen Robert Hering, einem ausgewiesenen 200m-Experten. “Wir wollen eine Plakette holen!”, lautet Martin Kellers Kampfansage.

Über die 60 Meter zählt Keller diesmal nicht zu den heißen Kandidaten, was ihm aber keinen Stress verursacht. “Ich persönlich bin ganz entspannt und will eigentlich nur mit einer guten Zeit aus der Hallensaison gehen, da der Winter sowieso eine untergeordnete Rolle für mich hat. Daher wäre ich mit der Finalteilnahme zufrieden. Ganz vorn ran zu kommen wird schwer.” In den letzten Tagen kam der 27-Jährige allerdings schon besser in Tritt und hofft auf eine tiefe 6,70er Zeit.

Eine solche hat Teamkollege Roy Schmidt mit 6,74 Sekunden bereits in der Tasche. Sowohl über 60 Meter als auch über 200 Meter will es Schmidt ins Finale schaffen. “Was dann in den Finals geht, wird man sehen. Die 60 Meter werden ein Tanz auf der Klinge, da es dieses Jahr sehr viele starke Leute gibt und das Feld bis auf paar Ausnahmen ganz vorne extrem eng ist.”, erwartet er ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Hinweis: Da alle Eintrittskarten restlos vergriffen sind, bleiben am Wochenende die Tageskassen geschlossen.

Mehr Informationen:
www.leichtathletik.deSamstag, 22. Februar:

60m Männer (Vorlauf 16:30 Uhr, Zwischenlauf 18:20 Uhr, Finale 19:40 Uhr)
– Martin Keller (LAZ Leipzig)
– Roy Schmidt (LAZ Leipzig)

60m Frauen (Vorlauf 17:05 Uhr, Zwischenlauf 18:40 Uhr)
– Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth (LAZ Leipzig)

400m Frauen (Zeitvorlauf 15:35 Uhr, Finale Sonntag 15:05 Uhr)
– Lisa Goldmann (LAC Taucha)

800m Frauen (Vorlauf 14:55 Uhr, Finale Sonntag 14:50 Uhr)

– Emma Stähr (SG Motor Gohlis-Nord)

800m Männer (Vorlauf 15:15 Uhr, Finale Sonntag 14:35 Uhr)
– Felix Rüger (LAZ Leipzig)

60m Hürden Männer (Vorlauf 17:40 Uhr, Finale 18:55 Uhr)
– Erik Balnuweit (LAZ Leipzig)
– Maximilian Bayer (LAZ Leipzig)

60m Hürden Frauen (Vorlauf 18:00 Uhr, Finale 19:10 Uhr)
– Cindy Roleder (LAZ Leipzig)
– Amina Ferguen (LAZ Leipzig)

Sonntag, 23. Februar:

200m Männer (Zeitvorlauf 14:05 Uhr, Finale 16:00 Uhr)
– Roy Schmidt (LAZ Leipzig)

Weitsprung Frauen (Finale 15:35 Uhr)
– Cindy Roleder (LAZ Leipzig)

4x200m-Staffel Männer (Finale 17:15 Uhr)
– LAZ Leipzig (Schmidt, Keller, Hering, Balnuweit)

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