Gelungener Ausflug für Cindy Roleder und Erik Balnuweit an die polnische Ostseeküste. Beide Leipziger Hürdensprinter hatten bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Sopot das Finale erreicht und zudem mit schnellen Zeiten geglänzt. So konnte Erik Balnuweit seine alte persönliche Bestzeit gleich zweimal unterbieten und verbesserte sich damit auf 7,54 Sekunden.

“Ich bin rundum sehr zufrieden”, äußerte der 25-Jährige gegenüber L-IZ.de, was in Anbetracht der gezeigten Leistungen nicht verwundert. Im Vorlauf hatte er sich mit 7,64 Sekunden als Neuntschnellster sicher für das Halbfinale qualifiziert. Dort zündete er den Turbo und lief gleich eine zehntel Sekunde schneller. Damit hatte Balnuweit seine neue persönliche Bestmarke gesetzt und zog gemeinsam mit dem Tübinger Georg Traber in den Endlauf ein.

Dieses Finale gewann der US-Amerikaner Omo Osaghae in 7,45 Sekunden. Die beiden Deutschen beendeten das Rennen zeitgleich nach 7,56 Sekunden, doch Traber wurde Fünfter, Balnuweit Sechser. “Sechster der WM zu sein, ist ein Hammer-Ergebnis!” freute sich der Leipziger. “Ich bin mit dem Platz und der neuen Bestzeit sehr zufrieden!”.

Ähnlich erfolgreich lief es auch für Cindy Roleder. Die 24-Jährige hatte eine WM-Teilnahme eigentlich gar nicht auf dem Zettel. Nur der bei der Deutschen Hallen-Meisterschaft in Leipzig erreichten neuen Bestzeit und ein paar Tagen Luft vor dem Trainingslager in Südafrika war es zu verdanken, dass die Leipzigerin überhaupt in Sopot an den Start gehen konnte. Dass diese Bestzeit keine Eintagsfliege war, bestätigte Roleder im WM-Halbfinale, das sie in 7,96 Sekunden absolvierte. Damit lag sie nur eine hundertstel hinter ihrem neuen Bestwert von Leipzig.
Im Ziel konnte sie diese klasse Leistung selbst nicht fassen, schlug lachend und kopfschüttelnd die Hände vors Gesicht. “Ich wusste, dass ich das Semifinale unter 8,00 Sekunden laufen muss, um ins Finale zu kommen”, erklärte sie. “Der Start hat super gepasst und dank meines Zielwurfes konnte ich mich noch eine Hundertstel vor die Italienerin werfen und war somit im Finale.”

Genau wie bei den Männern gingen auch hier zwei Deutsche ins Rennen, denn neben Cindy Roleder hatte es auch die Deutsche Hallen-Meisterin Nadine Hildebrand (Sindelfingen) in den Endlauf geschafft. Und noch eine Parallele gab es zum Männer-Finale: Wieder startete Leipzig auf Bahn 1 und die zweite Deutsche auf Bahn 8. Selbst die Leipziger Endplatzierungen sind identisch, denn wie Erik Balnuweit kam auch Cindy Roleder auf dem 6. Platz rein. Sie bewältigte die 60 Meter Hürdenwald in 8,01 Sekunden und kam damit sogar vor Hildebrand (8,02 Sekunden) ins Ziel. Siegerin wurde – etwas überraschend – Nia Ali (USA) in 7,80 Sekunden.

“Das Finale selbst war natürlich ein super Gefühl, denn die Stimmung in der Halle war gerade auf dem Höhepunkt”, verriet Roleder der L-IZ. “Mit Platz 6 bin ich sehr, sehr zufrieden – schließlich ist das mein bestes Abschneiden bei einer WM jemals. Die Zeit im Finale ist nebensächlich, es geht nur um die Platzierung. Ich bin happy!”

Die starken Leistungen der beiden Leipziger Athleten reihen sich ein in einen insgesamt sehr überzeugenden Auftritt des 20-köpfigen deutschen Teams. So erfolgreich wie in Sopot waren die DLV-Starter schon seit acht Jahren nicht mehr gewesen. Die beiden sächsischen Kugelstoßer Christina Schwanitz (Erzgebirge) und David Storl (Chemnitz) sowie der Wattenscheider Stabhochspringer Malte Mohr gewannen jeweils die Silbermedaille. Zwölf weitere Deutsche landeten in ihren Wettkämpfen immerhin unter den ersten acht.

Alle Ergebnisse der Leichtathletik-Hallen-WM:

http://leichtathletik.de/index.php?SiteID=308&SPID=50&RID=1987

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