Am zweiten Tag der Deutschen Hallen-Meisterschaft in Karlsruhe sind die Leipziger Hürdenspinter ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Sowohl Cindy Roleder als auch Erik Balnuweit sicherten sich den Titel. Alexander John sorgte mit Platz 2 hinter Balnuweit für einen LAZ-Doppelsieg. Maximilian Bayer hätte gar für ein komplettes Leipziger Siegertreppchen sorgen können. Ein Fehlstart im Finale brachte ihm allerdings das frühzeitige Aus.

60 Meter Hürden, Männer:
Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) > GOLD (VL: 7,73 sek/ Finale: 7,65 sek)
Alexander John (LAZ Leipzig) > SILBER (VL: 7,81 sek/ Finale: 7,82 sek)
Maximilian Bayer (LAZ Leipzig) > 8. Platz (VL: 7,85 sek/ Finale: disq.)

So günstig war die Gelegenheit für die Leipziger Hürdensprinter selten, endlich einmal das komplette Siegertreppchen in Beschlag zu nehmen. Denn die üblichen “Spielverderber” wie Matthias Bühler (Offenburg) oder Gregor Traber (Stuttgart) fehlten bei der Hallen-DM. Gold und Silber griffen sich die schnellen LAZ-Männer auch kompromisslos.

Die Bronze-Medaille ging zwar auch nach Sachsen, aber eben nach Chemnitz statt nach Leipzig. Gern hättet sich LAZ-Mann Maximilian Bayer diese Plakette um den Hals gehängt, doch er musste das Finale beenden, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Beim ersten Startversuch verursachte er einen klaren Fehlstart und bekam den roten Karton gezeigt.

“Das war sehr bitter.”, gestand Maximilian Bayer gegenüber L-IZ.de. “Der Starter hat wahnsinnig lange gewartet, und ich konnte den Druck nicht mehr auf den Händen halten und bin rausgefallen.”

Seine beiden Leipziger Kollegen ließen sich nicht verunsichern und fuhren zumindest einen Doppelsieg ein. Dabei unterstrich Erik Balnuweit seine aktuell herausragende Position im deutschen Hürdensprint. Ruhig und kontrolliert holte er sich zum dritten Mal in Folge den Hallen-Titel und unterbot in 7,65 Sekunden erneut die Hallen-EM-Norm.

“Ich freue mich über das Triple.”, kommentierte Balnuweit seinen Sieg. “Super Zeiten waren heute leider nicht möglich, aber das soll ja auch erst in Prag passieren.”

60 Meter Hürden, Frauen:
Cindy Roleder (LAZ Leipzig) > GOLD (VL: 8,14 sek/ Finale: 7,99 sek)

Auch Cindy Roleder trug die Bürde der glasklaren Titelfavoritin mit sich herum. Genau wie Erik Balnuweit bei den Männern, hatte sie als einzige Frau die Norm für die Hallen-EM in Prag (8,08 Sekunden) bereits in der Tasche.

Doch nach dem Vorlauf fand sich die frisch gebackene Polizeimeisterin überraschend nur auf dem zweiten Rang wieder. Ein verkorkster Lauf hatte ihr eine – für ihre Verhältnisse – grottige Zeit von 8,14 Sekunden eingebrockt. Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz war da flinker unterwegs und sorgte mit 8,09 Sekunden für ein erstes Achtungszeichen. Eine hundertstel Sekunde fehlten ihr nun nur noch an der EM-Norm.

Im Finale holte sich Dutkiewicz dann das begehrte Ticket, konnte sich auf 8,07 Sekunden steigern. Dennoch reichte es für sie nur zu Silber, denn auch Cindy Roleder legte nun einen überzeugenden Lauf auf die Bahn. Mit neuer Saisonbestleistung von 7,99 Sekunden durchbrach sie die 8-Sekunden-Marke und erzielte so ganz nebenbei die viertbeste europäische Zeit der laufenden Saison.

“Der Vorlauf war eine Katastrophe, da hatte ich einige Probleme mit der Schrittgestaltung. Aber im Finale hat alles gepasst.”, berichtete Cindy Roleder hinterher der Leipziger Internet Zeitung. “Bis Prag sind jetzt noch zwei Wochen Zeit. Also nochmal gut trainieren und dann muss es passen!”

200 Meter, Männer:
Robert Hering (LAZ Leipzig) > 5. Platz (VL: 21,51 sek/ Finale: 21,80 sek)
Eric Kluge (LAZ Leipzig) > 17. Platz (VL: 22,21 sek)

Genau wie bei den Hürden-Männern waren auch für die 200 Meter Strecke drei Leipziger LAZ-Sprinter gemeldet. Mit Roy Schmidt musste allerdings ein aussichtsreicher Kandidat frühzeitig die Waffen strecken. Wie L-IZ.de berichtete, hatte der 23-Jährige bereits am Vortag mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und verzichtete daher auf seinen Start am Sonntag.

Mit Robert Hering zog dennoch ein Leipziger in den Endlauf ein. Dort musste der 24-Jährige das Führungsquartett ziehen lassen, und kam letztlich auf einem respektablen 5. Platz ein. Mehr war an diesem Tag nicht rauszuholen, bloß die Zeit hätte durchaus eine niedrigere sein dürfen. In dieser Saison brachte Hering bereits 21,27 Sekunden auf die Uhr, kam im Karlsruher Endlauf aber erst nach 21,80 Sekunden ins Ziel.

“Ich hatte definitiv mehr drauf, konnte es aber heute nicht abrufen.”, gab er sich gegenüber L-IZ.de entsprechend selbstkritisch. “Der 5. Platz ist okay, obwohl man eigentlich immer gewinnen möchte. Ich hatte ausgangs der ersten Kurve ein paar Probleme mit der Bahn und musste aufpassen, dass ich nicht auf die Nebenbahn komme und meine Spur halte. Das hat mich ein bisschen Speed gekostet.”

Im Vorlauf ausgeschieden war indes Eric Kluge, der mit 22,21 Sekunden ebenfalls etwa eine halbe Sekunde hinter seiner besten Saisonzeit zurück blieb. “Leider war die Zeit alles andere als gut für mich.”, so der 23-Jährige. “Eine kleine Verletzung und eine Erkältung ließen leider nicht viel mehr zu. Trotzdem fand ich die Meisterschaft sehr gut, denn ich konnte auch ein paar Erfahrungen für den Sommer zu sammeln.”

Link zu allen Ergebnissen der Hallen-DM 2015 in Karlsruhe.

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